Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

9<e Pr. „Don ichs mordcrn". — Text Römer 6, sL. 
an entwedcr ewig leben oder ewig sterben. So schaffet 
denn, daß ihr ewig lebet. Leben ist das beste und edelste 
was Gott je schuf. Alle Klarheit und Schönheit der 
Engel und der Menschen nach der Auferstehung wäre 
nichts ohne Leben. Er selber ist das ewige Leben, und 
darum hat er Engel und Menschen am Leben ewig ge 
schaffen, sich gleich. Dagegen ist der Tod das schlimmste 
unter allen Dingen; alle Ereatur fürchtet und fliehet ihn. 
Aber noch mehr solltet ihr fürchten den ewigen Tod, ge 
gen welchen dieser kurz und leicht und sanft ist, in wel 
chem sie immerfort sterben und doch nie sterben können. — 
Alle Welt begehrt nichts als Leben. Und alles was Men 
schen und Thiere bedürfen, begehren sie um des Lebens 
willen. Es sind dreierlei Leute, die ewig leben, und drei 
erlei die ewig sterben. Aber jenen ist nicht gleich wohl, 
und diesen nicht gleich wehe. Weil nun dieser mehr ist, 
so rede ich zuerst von ihnen. — Die ersten sind die Kin-
	        

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