© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124
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rihter alse einen triften; wanne fte habent eht die kciser
in den friede gcnvmen. Wanne durch zwei dinge dul
den wir die lüden unter den cristcn löten: daz eine, da;
sie gezügen sink, daz nnser herre gemartclt wart von in.
Und swanue ein kristenmensche einen lüden siht, so sol
cz im ein andaht drabe nemen. O we! sol c; gedenken,
bist du der einre, von dem 20) unser herre ihesus cri-
stus gemartclt wart, und daz durch unser schulde leit!
Und ihr sult got siner niartcl danken, ir kristenlüte,
swanne ir den seht. Ir sult siner martel nicnier ver-
gczzcn; wanne er vergißet unser niemer; jedoch süln wir
von den. iüdcn sündcrliche ermanet werden. Und durch
eine ander sache: 21) swaz ir den endecrist über lebt,
die werdent vor dein iüngcsten tage alle zu eristen lüten.
Vor andern ungleubigen lüten füllen die rihter schirmen;
der lüden worden banne so vil, daz sie uns obernthant
ane wolten gewinnen; so muz man sich ir wern als der
Heiden. Ir ritter, ir sult uns auch schirmen vor diebcn
und vor reubern und vor mordern und vor bennigen luten,
die do lange in dem banne sint gewesen und in der ahte
srevelichc. Nu seht, waz dez Volkes ist, daz der kristen-
heit varnde ist. Ir sult uns auch schirmen vor den,
die mit dez tüfels gespensic 'nib gent, die da lüppe und
zaubcr tribent. Und davon so sol der keiser dem babfte
Sv) vielleicht „dm;" man kann cs aber auch auf „der einre"
zusammen beziehen.
21) dulden wir sie.