Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

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euch selber dünkt cs euch wohl zu stehen, weil ihr aus 
Hoffart mitgehenden Auqcn blind seid. — Jedoch ist man 
cher Reiche zum Himmelreich gekommen, der große Demuth 
hatte. Und das ist ein Wahn, daß einem Reichen nicht 
zu helfen sei (David u. a>). —*■ Den vierten Strick ha 
ben die Teufel alten Leuten gelegt, weil ste mit keinem 
andern so viele derselben sahen könnten. Sie gleichen 
den großen Thieren, denen man starke Stricke legen muß. 
Dieser Strick ist fejr und zähe und unzerbrechlich. Er 
heißt „Gitckcit". Zu Sünden der Hoffart und Unkeusch 
heit ist ihr stärker gewordenes Gemüth nicht so geneigt. 
Aber die „Eitckeit" ist ihrer Natur gemäß. Sie werden 
nun bald wieder zur Erden, die kalt und trocken ist, und 
darum trachten ste nach irdischem Gut (vcrgl.d. 25te Pr.). 
Weil ste kalt und trocken stnd, so bedürfen ste gme Speise 
und guten Wein und gute warme Kleider. Darum ha 
ben sie lieber Gut, als andere Leute. „Wann alter gurre 
bedarf wol füters". Das wissen die Teufel u. s. f. 
(vergl. d. Löte Pr.).
	        
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