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er mit seiner Gewalt und seinem Zorne. Da helfen ihn
die Heiligen und vertheilen die Verdammten, und die En
gel und die Teufel stoßen sie in die Hölle. Da wird sich
keiner verbergen können, so wenig als vor dem Tode.
Alle Hanptsünden, die nicht gebüßt sind, stehen offen vor
aller Welt. Da ist jeder der Heiligen so licht und klar
wie die Sonne, also daß nichts verborgen bleiben niag. —
Tie zweiten sind, die zornig und bitteren Herzens sind
(amorreus), die aus Bitterkeit werden zu Mördern und
Räubern, zu Verrathern an Ehre und Gut und Leib
und Leben, zu „Mortbetern", zu Mördern des eigenen
Weibes u. s. f. Die werden erschlagen mit scharfen
Schwerdtern; und die Kindlein, die Herodes tödtete, wer
den sich härter an ihm rächen, als er sie gerichtet hat. ■—
Die dritten sind die Trägen am Gottesdienste. Da er
uns selber dient und die Engel und alles zu Dienste gegeben,
so soll der Mensch auch ihm von Herzen dienen, jeder,
wie er es vermag, der Reiche soll Almosen geben, „messe
frümen", Wege und Stege machen, Klöster und Spita
ler begaben; und vornehmlich wird Gott fragen nach den
sechs Werken de; Barmherzigkeit (Matth, 25, 35.36.); .die
sollen gern beten, die gern fasten, die gern arbeiten mit
Treuen und Ehren, die gute Richter sein, die gute Leh
ren geben mit Predigen und Beichte hören u. s. f. Wer
das nicht thut, muß ewig verdammt sein. — Die vier
ten sind die, die sich übereßen und übertrinken, wodurch
andere darben müssen und sie selber an Leib und Ehre
und Gut zu Schadeil kommen, und mit Weib und Kind
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