Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

funbett frei geblieben, theils solche, die sie gebüßt haben« — 
Die sieben Völker sind die „chananey, ethey, ewey, phe- 
resey, icsey (?), iebusey, amorrey (amLrl)." Sic bedeuten 
die sieben Hauptsünden. Die ersten sind, die Neid und 
Haß tragen umsonst und um nichts. Ihnen werden die 
Heiligen unheilbare Wunden schlagen, und so zeigen, daß 
sieGott herzlich hold (zugethan) sind. Da wird das Kind 
den Vater u. si f. verdammen ohne Widerstand und Er- 
barmung. Dabei hat das Himmelskind so wenig Empfin 
dung von der Verwandtschaft, als der Balsam von der 
Bitterkeit des Meeres durch ein dickes Glas hindurch, 
worin er versenkt wird in den Grund des Meeres. Denn 
es liebt Gott so sehr, daß es Vater und Mutter nicht 
von der Hülle nehmen wollte, wenn es auch könnte, 
weil es nur will, was Gott will. So fürchterlich 
wird die Angst und Noth sein, daß selbst Hiob der beste 
Mann, von dem Gott selbst sagte, daß er nichts ihm 
Gleiches wüßte in aller Welt, den Herren bat, er möchte 
ihn dieselbe Zeit in der Hölle seyn lassen, und dann wie 
der herausnehmen nach seinen Gnaden» Wie wird es 
dann um uns stehn! Da kommen alle Engel und Hei- 
ligen mit Gott herab, keiner bleibt im Himmel. Aber 
sie kommen nicht ganz auf die Erde, weil Gott so groß 
Leid und Untreue hier geschah, daß er nicht mehr al 
so auf die Erde kommen will» Den,» so wie er sich 
„verwandelt in ein Brod" in des Priesters Handen, ist er 
wahrer Gott und wahrer Mensch täglich bei uns mit 
seiner Gewalt und seinen Gnaden, aber alsdann kommt
	        
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