Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

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tristen glauben si, daz sült ir gelerten luten künden. 
Wanne ez ist gar vil ketzer, die nu zu den lüten gent; 
und sie iehent, sie wöllen uch güte ding lern, und lernt 
uch ketzerie. Und do von sült ir tristen glauben minnen und 
halten. Der widcrstritet und über luhtet allen Unglau 
ben wol mit warheit und mit rehte." —- Der neunte ist der 
„Ban"; — wer sich darin befindet, ist in der Gewalt des 
Teufels; denn er wird genommen aus der Gemeinde der h. 
Christenheit. I» demselben sind, wenn er auch nicht aus 
gesprochen wird, alle, die Pfaffen verletzen, oder mit Klo 
sterleuten „er si münich oder nüne" Unzucht treiben, oder 
Kirchen, Klbster, geweihte Orte zerstören oder berauben 
oder sonst daran freveln, u. s. f. — Der Bann ein Tod 
„ob allen toben"; und eher wollte ich ohne Gottes Leich 
nam sterben, als mit einem eine Messe hören, der dariir 
ist. Gegen ihn soll man lieben eine Jungfrau, die da 
heißt Gehorsam. — Der zehnte heißt „Gotesschelter". 
„Der ist alse gar selbe her, daz er den mensche» machet, 
daz er sin selbes nit bekennet, und an im erblendet alle 
die bescheidenheit, der im not und dorft were an siner 
sele. Und (daz) sink alle die, die alse Herten sin haben 
und also in kriegen sink, daz sie die heiligen schrift wi 
der kriegent, beide heimlich in irme müte und auch offen- 
liche mit Worten, und iehent also: do got den ersten men- 
schen geschüfe, da fach er dem iüngesten under die äu 
gen; do wiste er wol, wie ie dem menschen geschehen 
svlte. Wanne were fünde alS groz, alse die pfaffen ma 
chent, so gehüten sie de; wol, daz sie iemer so
	        

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