Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

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in so festeclichen umbvangen mit drin starken müren, mit 
cinre sidinne müre; ir wißent wol, daz side gar stark 
ist und feste und zähe; dannoch hat er sie unibfangen 
mit einre ysenin müre, und mit einre himelischen müre. — 
Die erste müre die ist sydin. Do hat der almehtige 
got finen hertzelieben acker gar festeclichen niit grozer 
kraft ninbvangen. Daz ist die siden stole, daz geistliche 
gerihte. Wann er die stole dem guten sant pcter bc- 
valch mit grozer festenunge, daz er der muren pflege, 
und im den schätz den edcln Hort gar wol behüte. Und 
do von malt man sant petcrn den himclslüssel in die 
hant, daz er ein kamerer sist^ 12) der heiligen cristen- 
heit mit der cristenlichen geistlichen lere und mit dem 
geistlichen gerihte. Alse vesteclichen ist ez Hute einem 
jeglichen babeste bevolhen, daz er an gotes stat die kri- 
stenheit wise und lere, wie sie cristen glauben lern sül«. 
Und alse sie in gelern, so sol man das Volk dannoch 
lern, wie man in halten sol cristenlichen; ob in iudcn 
oder Heiden oder ketzer den cristen glauben leiden wolten, 
daz sie den künnent widerstehen und sich für «»glauben 
gehuten künnent; und wie man cristcnglauben mit cri- 
stcnlichen werkei: vollefurn sol. Wann cristenlicher glaube 
an' cristcnlich werk ist vor got ein totes ding, und cri- 
stenliche werk ane cristenlichen glauben ist vor sgotl i4) 
alsam. Swer der beder nit behaltet alse er von rehte 
13) „ist" fehlt in der Hds., kann aber nicht wol entbehrt werden. 
14) wie i3), nur noch stringenter.
	        

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