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Heiligen. Hierin haben die auf Erden lebenden einen Vor
zug vor den vollendeten; wogegen diese das voraus haben,
daß sie ihrer Seligkeit sicher sind (vcrgl. p. i83. u. folg.).
Dagegen giebt es auch eine Anwendung der Zeit, auf
die eine immer wachsende Marter folgt; so bei den „Giti-
gen," deren Erben alle bis ins 4ote Geschlecht ihre Quaal
mehren, wenn sie wißentlich das unrechte Gut erben und
nicht zurückgeben; und eben so bei den Erfindern neuer
Sünden, wie neuer Ketzerei, Schalkheit, Trügenheit an
Kauf oder Handwerk. — Daö vierte Pfund ist das irdische
Gut. Daö soll man x) gebrauchen nach Nothdurft. Da
kann aber einer viel haben und viel bedürfen; das ist
nicht „Gitikeit," wein« er oder seine Erblaßer es nicht mit
Unrecht-gewonnen habe». Gott fordert Rechenschaft von
jedem Pfennige, wie er angelegt worden. Vcrdammlich
sind die, die es „lotern^ und gümpellüten geben durch lop
oder durch rum", die eS „verdoppeln und zu unmüßen
verludern, oder verhvfferten mit torney, oder andern wi
dm geben oder frauwen andern mannen, oder den zutri-
beriiine, oder nmb kleider, die zu wehe gesniteu sint oder
zu gcnewet oder gemachet." — Man soll 2) es genie
ßen in Gottes Lob. Jedes Pfund muß man mit ihm
theilen. Man soll um Gottes willen „lihcn, almusen
geben, die hungerigen setzen, die durstigen trencken, die
uacketen kleiden, die enlenden Herbergen, an gotes huser,
an spitale geben, messe frumen." Wer nichts hat, kann
vor Gott dasselbe thun, wenn er williglich arm ist, und
Gott so lieb hat, daß er die ganze Welt für ihn hin-