© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124
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sieben wort eins erhört, vor dem sult ir »ich hüte«; wanne
der ist ein rehter katzer; und ir sült den pferrer an sie
wisen, oder ander gelerte lüte. Und merkt niir diese wort
gar eben, und behaltet sie iemer mer untze an uwern
tot. Ich wolte halt gerne, daz man lieber da von /ünge.
Ist iht guter meister hie,daz sie nüwen sang davon sin
gen^ die merken mir diese sieben wort gar eben, und ma
chen lieber da von; da düt ir an; und machent sie kürtze
und ringe, und daz sie kindiglich wol gelernen mügen»
Wanne so gelernent sie die litte allgemeine, die selben ding,
und vergezzent ir bester minner. Ez waz ein verworhter
ketzer, der mähte lieber von ketzerie, und lert sie die kint
an der straze, daz der lüte bester mer in ketzerie viel».
Und dar umb sehe ich gerne, daz man die lieber von in j
sünge. Nu merkent allesampt. Da; erste: swer do spri-
chet, ez möge dehein eman bi siner husfrauwen geligen
ane heubtsunde, der ist reht ein arger katzer. See, unse
liger ketzer, nü satzte doch got die heilige ee in der heili
gen stat, in dem paradise, daz die zale der engel köre
erfüllet würde« — Daz ander ist, swer do sprichst, ez
- I4". i möge dehein rihter nieman ertöten ane haubtsünde. See,
I unseliger ketzer, so mohte nieman genesen, solte man sche-
deliche lüte niht von der Werlte nemen. Ir rihter, swen
ir mit rehtem geritzte von der werlte nement, ich gibe
uch als wenig büße drumbe, alse uwerem swerte.— Daz >
drite: swer giht, daz die sieben heilikeit und der wihe
brunnen nit kraft enhaben, der ist gar ein ketzer. Wanne
do hat die heiligen kristenheit mit gefestent und erlöset