Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

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denk an dem velde. Und cttewanne gingen sie gar in 
geistlichem gewande; und swernt niht durch dehein ding; 
und da bi wart man sie erkannen. Nu wandelent sie ir 
leben und ir ketzerie rehte als der mane, der sich do wan 
delet in so manige wise. Also tragent nü die ketzer swert 
und meßer, langes har, langes gewant, und swerent die 
eyde nun. Sie heten ettewanne den tot ee gellten; wanne 
sie sprachen: got, der heten in eyde verboten. Und ir 
meister habent sie in nu erleubet, da; sie eyde swern. 
Sec, unseliger ketzer, hat dir e; got verboten, wie mag 
dirs danne d!n meister iemer erleuben? welch der tufcl 
gap im den gemalt, einem schüchsüter, oder einem wöber 
oder einem sxbrer, der bin meister ist? Wie mohte dir 
der erleuben da; dir got verboten hat? — Do sole er ie 
zwelf kristen zu ketzern machen; do mit sol er den eyt 
haben gebüßet. Pfil unseliger ketzer, ob man dich danne 
tt uf einer Hürde verbrennet, ee danne du einigen katzer 
gemachest. Nü seht, wie verdampt ir glaube und ir le 
ben ist. So sprechent etteliche ketzer, und gleubcnt sin, 
da; der tüfel den menschen Zuschüsse; do geschüf unser 
herre die sele drin. Pfi, verfluchter ketzer! wanne würde[W, 
sie ie so gemcins mütes? oder wanne vereinten sie sich 
mit einander? Nü seht, ir seligen gotes linder, da; uch 
der almehtige got sele und lip beschaffen hat. Und da; 
hat er uch und er die äugen geschribcn an da; antlütze, 
da; ir nach gebildet sit. Do hat er uns reht mit geflo- 
rireten buchstaben an da; antlitze geschrieben. Mt grozem 
siiße sink sie geziert und gefloriert. Da; verstent lr ge- 
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