3o5 —
denk an dem velde. Und cttewanne gingen sie gar in
geistlichem gewande; und swernt niht durch dehein ding;
und da bi wart man sie erkannen. Nu wandelent sie ir
leben und ir ketzerie rehte als der mane, der sich do wan
delet in so manige wise. Also tragent nü die ketzer swert
und meßer, langes har, langes gewant, und swerent die
eyde nun. Sie heten ettewanne den tot ee gellten; wanne
sie sprachen: got, der heten in eyde verboten. Und ir
meister habent sie in nu erleubet, da; sie eyde swern.
Sec, unseliger ketzer, hat dir e; got verboten, wie mag
dirs danne d!n meister iemer erleuben? welch der tufcl
gap im den gemalt, einem schüchsüter, oder einem wöber
oder einem sxbrer, der bin meister ist? Wie mohte dir
der erleuben da; dir got verboten hat? — Do sole er ie
zwelf kristen zu ketzern machen; do mit sol er den eyt
haben gebüßet. Pfil unseliger ketzer, ob man dich danne
tt uf einer Hürde verbrennet, ee danne du einigen katzer
gemachest. Nü seht, wie verdampt ir glaube und ir le
ben ist. So sprechent etteliche ketzer, und gleubcnt sin,
da; der tüfel den menschen Zuschüsse; do geschüf unser
herre die sele drin. Pfi, verfluchter ketzer! wanne würde[W,
sie ie so gemcins mütes? oder wanne vereinten sie sich
mit einander? Nü seht, ir seligen gotes linder, da; uch
der almehtige got sele und lip beschaffen hat. Und da;
hat er uch und er die äugen geschribcn an da; antlütze,
da; ir nach gebildet sit. Do hat er uns reht mit geflo-
rireten buchstaben an da; antlitze geschrieben. Mt grozem
siiße sink sie geziert und gefloriert. Da; verstent lr ge-
20