Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

brise ding, daz uns de; nidern sönne^ irret, da; wir fm 
auch unber wilen nit gesehen mügen. Manig ander ding 
ist, da; uns dez nidern juimm irret; aber diese drü ding 
irrem uns dez sannen aller meiste, den wir do sehen und 
aller witest in die 17) werkte und aller breitest. Und 
also irrent uns dru ding dez waren stumm und dez hvh- 
sten sönnen, daz wir den niemer wer gesehen mögen. 
Daz aller erst ist girekeit; daz ander hohfart. So ist 
nu daz drite, daz den manen 18) do bezeichent; daz heisset 
Unglaube. Nu seht, wie manig tüsent menschen do mit 
verirret wird, daz sie den hohen und den waren sönnen 
niemer mere gesehen. Daz ist die wite und die breite 
Heidenschaft, und dannoch lüden und ketzer. Nu lat ez 
uch erbarmen, daz sich got über uch erbarme, daz so ma 
nig mensche von Unglauben verdampt Wirt. — Und der 
mane bezeichent »»glauben; do von der Unglauben so ma- 
Niger ley ist. Die Heiden habent so viel und so mamger 
ley Unglauben, daz dez nieman an ein ende komen mag. 
Und die lüden gleubent in einem Hufe, daz sie in einem 
andern nit engleubent. Und er gleubet so kräng ding 
von gote, daz ers sinen kindern ungerne feite. Wanne 
sie sint zu ketzern worden und brechent ir ee an allen 
dingen. Ez sint ir zwelfe zu gevarn, und habent ein 
büch gemäht, daz heisset dalmüt. Daz ist allesament ke- 
tzerie; und do stet so verstüchte ketzerie an, daz daz übel 
17) viell. „der" oder: „dirre" 
18) man erwartet: „der mane"
	        
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