Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

Zn sehen von Ungestaltheit und von dem gebresten, den 
daz alter an im hat gemäht. So malet man die en- 
gele — da seht ir wol, wo man sie malt, daz man sic 
eht anders niht enmalt, wann als ein kint von fünf iarn 
als iünklich oder von sehsen. Wanne alle die got sc 
heut, die wcrdent niemer eltlichcr, die [in] in himelrich 
sehent in sinen freuden und in sinen eren. Uf ertriche 
sehen wir in alle tage in sinem gcwalte. Dehein ir- 
denischer müt noch irdenisch lip mohte daz nit erli- 
den, daz in dehein irdenische äuge iemer an gesehen 
möhte in sinen freuden und in sinen eren, als ez [jti] hi- 
melriche ist. Wir sagen uch ettewanne ein glichnissc, wie 
schöne got si'. Seht, alles daz wir iemer gesagen künnen 
oder mögen, daz ist rehte dem gliche, als obe 2) ein kint 
uns solte sagen, ob ez möglich were, die wile ez in sinre 
müter libe ist beslozen, nnd daz solte sagen, von aller 
der wirde und von aller der gezierde, die die werlt hat, 
von der lihten sünnen, von den lichten sternen, von edelre 
gesteine craft und von ir maniger slahte varwc, von der 
edelen wurtze craft, und von der edeln 3) gesmake, und 
von der richen gezirdc, die man uzer siden und uzer golde 
machet in dirre werlte, und von nianiger Hände süßen 
stimme, die die werlt hat, von vdgelin sänge und von 
seiten spil, und von maniger blümen varwe und von aller 
der gezierde, die diese werlt hat. Alse unmügclich und 
2) Hds. „abc" 
3) vielleicht ist hier „wurtze" ausgefallen.
	        
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