© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124
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acker kaufte mit sin selbes libe, do gnuget' in dannoch
nit, er wolte in auch selber büwen; so gar hertzeclichen
liep waz im der acker durch den schätze, der drinne waz 2)
gelegen verborgen. Alse wolte er zu dem acker niemanne
getruwen, der in büwetc, banne im selber; weder Patri
archen, noch Propheten, noch deheinem der zwelf 3) bo
ten, noch engcln, noch menschen, weder nieman im himel
noch uf der erden, noch nicmanne 4); alse gar liep waz
im der acker durch den schätz der dar inne vorborgen lit,
dcz reinen kristen menschen sele. O we ir seligen kristen
löte, wie hertzeclichen liep ir haben sdltet aller enge! Her
ren und aller der werlt Herren, und keiscr und künig
aller künige; der hat denpflüg selber durch «wer» wil-
len gehabt. Ir herschaft, ir lonent dem knehtelin, daz
den acker büwct; dem gebent ir ein wenig gütelins. Da
waz i m der acker alse liep, die heilige kristenheit, da; er
in nieman wolte lazen büwen, und er hat den pflüg sel
ber gehabt aller engele Herr«. Ein pflüg mu; von ysin
und von holtze sin. Also waz daz heilige crüce von holtz,
und von ysin die nagel, 5) die im da gingen durch hende
und durch süße, und also habte er den pflüg, untze er
den tot dran nam. Nu seht, ir liebe kristenheit, wie liep
2) waz --- war, sonst was geschrieben, in uuserer Hds. fast durch«
gehends „waz," wie „dez" als ge nit., sonst „des." Das z
scheint mit der Betonung zusammenzuhängen, da in tonlosen
Sylben s steht, z. B- selbes, gotes. '^.■^,100. ue4\ 2..
3) Hds. „zwölf" wol fehlerhaft; sonst immer „zwelf."
4) der Sinn: noch überhaupt jemand.
5) bald „nagel" bald „negel."
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