Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124 
gemüt, swcr haz und nyt treit in sinem hcrtzen. Swer 
aber gewinnet ist gein sine nchsten und gein gote und 
gein si'ner eigen feie, der hat ein senftes leben, und mag 
im nit widcrdriezes geschehen, weder klein noch groz. 
Wanne sivaz im geschiht an sin selbes libe, daz macht 
er im nütze an si'ner sele, und spricht anders nit danne 
als der gute iob, der got so hertzeclichen minnete, da; 
got selber sprach, daz im nie mensche uf ertriche bi sinen 
ziten gliches fünde. Und im waz hertzeclichen wol von 
der minne, die er zu gote trüg und sinem nehsten und 
si'ner eigenen sele. Im wart daz gut gar genomen, und 
darnach sine kint und sin eygen lip. Und er dehein wi- 
derniüte an sim libe nie gewan dar umb. Und dar umb 
ist die minne der hohsten Lügende eine, die die werkt ie 
gewan. Und dar unib hat der almehtige got die minne 
als liep, daz er daz himelrich da mit geziert hat und 6) 
die edeln spise, do mit der almehtige got uns spisen wil. 
Und do von süln wir uf ertriche die waren minne Han, 
daz wir in hpmelriche ewicliche do mit gespiset wer 
den. Wanne da ist . minne über minne. Für daz ir die 
selben minne enphahet, für daz iemcr und iemer mere 
habt ir minne zu allen heiligen und zu den engeln und 
zu dem almehtigcn gote, der selbe die wäre minne ist, 
und zu miner faauwen sant marian der himelischen küni- 
ginne. Und die minncnt dich auch her wider umbe iemer 
mer ewiclichen. Swaz sie wollent', daz wilt auch du, 
6) Hds. „daz und" 
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