Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

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iung flut als ein kint, daz fünf iar alt ist. Daz daz 
war st, daz ertzcugt man uch an den heiligen engeln. 
Die sint alter, dannc sehtzig hundert iar; und swo man 
ste malt, do malt man sie anders niht, banne als ein 
kint, da; do fünf iar alt ist. Und do von so mohtet ir 
alle gern zum himelriche komen, die iüngen zu den alten. 
Die da hie iüng sint, die werdent doch gar schier alt. 
Uber sehtzig iar so spricht man: er ist ein alt man; und 
weget einer sin heubet gein im, und spricht ettewanne: 
er ist wol sehtzig iar alt. So werdent ir dort sehtzig tu- 
sent iar alt, und sint als iüng, als des ersten tages. 
Und do von mugent die alten gern zu dem himelrich er- 
beiten, zu den ewigen freuden. Wanne swenne ir hun 
dert tuseild iar alt werdet, so hebt sich uwer iügent alrerst 
an. Und swenne ir als manig tuscnt iar gelebt in den 
freuden und in den eren, die got in dem himelrich geben 
wil, und do er uch zu geladen hat, und do mit er uch 
spisen wil, so tropfen in dem mere ist, 3) so hebet sich 
Lwer iügent alrerst an, und sit iemer iüng an alter. Nu 
seht, welich ein spise daz ist, und wie einen kreftigen ge- 
smag sie hat. Die ander spise die hat einen so kreftigen 
gesmag und einen so edeln gesmag, daz alle wazzer bal- 
scm wern, man mohte die kraft und die edelkeit der spise 
litt vergelten. Ich sprich mer: daz alle berge guldin 
wern, man mohte die kraft und die edelkeit do mit nit 
vergelten. Und mit allem dem richtüme, den diese werlt 
2) „so" bezieht sich auf „als manig tuscnt iar"
	        

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