Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124 
zu einte spil nemet, und lernt cj Ältlichen nennen, waz 
frauwen und man habent, und lernt ez sprechen, daz 
frauwen und man tün mit einander. Wer dann frower, 
dann der tüfel, wan ers dar zu bringt, daz ir uwer 
kint so getan bvsheit lert und schalkeit. „Wie, brüder 
bertholt! nu ist ez doch ein reines kint, und weiz weder 
groz noch klein umb so getane ding, und weiz nit, ob ez 
übel oder güt ist. Wie mohke der dufel dann alö fro 
gesin da von?" Siech, daz weiz er gar wol und vil baz 
dann du; und da von kunnent sie vil liste und schalkeit; 
und dez du wenest, daz er niht dar uff ahte, da mit hat 
er dich gevangen und bin kint, daz ez vil verre an got 
sie» muz, ob du dich iemer mer von im enbinden mäht. 
Und do von singet man von den mertelern: unser sele sint 
enbunden, als der h)ar von dem stricke der jagenden. — 
Und da von sint sie gar fro, daz ir uwer kint so gar zit- 
lichen lernt so getane ding. Daz sult ir alle merken und 
behaltet ez biz an uwern dot. Wann sie habent manig 
tusent sele mit dem selben stricke gevangen und mit der 
läge, so wir in die werlt varn, daz ir niemer rat Wirt. 
Und dar umb sint die tufel vil fro, daz ir uwer kint so 
gezyte bosheit lert beide sprechen und auch tün. Swaz 
mit dem ersten in den nüwen haven kümpt, da smacket 
er iemer gerne nach. Und da von, wer von erste daz 
nkwe kint gute dinge lert, da dut ez iemer gerne nach; 
und wer ez böse dinge lert, da dut ez iemer gerne nach. 
Wann ir frauwen nempt sin war, so ir nuwe Heven 
kaufet, so beseht irs wol, ob ez war ist. Wann ze gli-
	        
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