Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

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an uiverm hertzen, und da; dez lindes sele iemcr dez hi- 
mclriches erwendet si. Da von sult ir uch hüten für 
tantzen und schimpfen und vor ernfte, da; ir iht schul 
dig werdet an uwern linden an ir sele und an ir libe. — 
Ist aber daz daz link geborn Wirt sunder irn dang, so 
schupfcnt ste iemer mere, wie ez ane den tauff blibe, und 
ungetauft sterbe, fit sie dez nit gefugen mohten, daz die 
frauwe gestoßen würde, die wile sie daz kindelin drug, 
oder daz sie nit wart gedrungen zu kirchen oder zu markte, 
oder da; sie gcvallen werc oder gestupfet. Und da sült 
ir uch allesampt wol behüten, ir frauwen, für daz ir 
swanger worden sit; und so ez ie «eher umb die ge 
bürt si, so ir uch ie baz hüten sult. Und so da; kint 
geborn si, so sult irs nit lange uf schieben; ir sult ez 
heißen teufen, ob ez zu Priesters Handen komen mag. 
Geschiht aber, daz ez zu Priesters Handen nit komen mag, 
so sol ez ein kneht oder ein diene, frauwe oder man, die 
die wort künnent, als sie in dem sermone stent von den 
sieben sacramenten. 5) Die rede gehört da her in, wie 
man ez geteuft,, sol, und waz schaden daz kint enpftht, 
daz ungetauft blibet, oder daz nit getauft Wirt. Wann 
in ist nit we, sie durstet nit, sie hungert nit, sie früset 
nit, noch sie vorhtent den tüftl nit. Ir Marter heißet 
die marter dez schaden. Wann sie gotes antljtze niemer 
mer gesehen. Und dar umb leren die tüftl alle irn fliz 
5) Die rote Pr. in der Hds. Hier ist es schwierig zu bestim 
men, wo die Berufungsworte des Sammlers aufhören. 
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