in Hoffart. 17) Und der selben untugende sult ir wider
striten mit einer tugende, die heißet demütekeit, da ma-
nig heilige daz himclriche mit beseßcn hat, unser frauwe
und ander heiligen ein michel teil. Der almehtige got
hat uns die selben tugent an im selber erzeigt vollecli-
chen mit maniger grozzer demüt, die er bcgie, da er waz
mensche uff ertriche. „Ich bin ein worm und nit ein
mensche, und bin dez menschen hinwcrf" 18).— Ob ioch
dir halt ein gnade widervert von der gäbe unsers Her
ren, die solt du an dir bergen und solt du dich ir nit
über haben von hvfferte; oder du mäht sie wol Verlie
sen. Daz daz war fi, daz hat uns unser herre ertzeu-
get an dem heiligen Hern davide. Dem gab der almeh-
got gar vil richer gnade. Oer über hüb er sich
also, daz er zu einem miste sprach: ich Han als vil süße-
kcit an minem hertzen, die mir niemer benomen mag
werden. Und so zü hant da gedaht unser herre: nu we-
nct er, er habe di.se gnade von im selber; nu wil ich
m lazen sehen, waz er von im selber gehaben mag. Und
nam in, die gnade allesampt. Als er sich do verstünt,
her david, daz er also kalt waz worden an der liebe
gotes — wann als heiß er vor gewesen waz, als kalt
waz er nü da —; da sprach er: herre, du hast din
anrlitze von mir gckcrt; ich sehe wol, ich Han nit, wann
von dinen gnaden. Herre, ker din antlüAe zu mir und
17) Berufung auf die aste Pr. der Hds.
18) Ein psalmistischer Ausdruck für die Demuth Christi.