Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124 
gedenke» üben mit güte» dingen. Wanne swer güte ge 
denke hat, der sol die gedenke mit güten werken volle 
füren, daz die cdele blüt it verderbe; so gevellest du gote 
wol. Du solt auch ussen an der rinden nit gar zu hof 
fertig sin mit gewandc und mit geberden. Etteliche 
bäume, die sint ußen an der rinden gar fleht, und brin- 
gent niemer deheine gute früht, als die aspen und die 
birken und etteliche ander baüme. So sint etteliche, die 
haben bleter, die klaffent alle zyt. Und die selben bäume 
bezeichent die lute, die da vil gcklaffent und da unnütz 
lichen redent. Daj ist gar ein grozc Missetat. Daz ist 
liegen und triegcn und nachreden und ander böse züngcn, 
die 5) hie vor von der uzsezigkcit von den bösen züngen 
stet geschriben. Und daz i'r der züngen gar slißeclichen 
hüten sült gar wol vor unnützen Worten, daz hat uns 
got ertzcügt an zweien dingen an unö selber. Daz ein 
ist: ir seht wol, daz der almehtige got aller der gliedcr 
mer uns gcgcbeu hat, dann der züngen. Er hat «nS 
zwei äugen, er hat uns zwei orn gegeben, zwei türlin 
an der »äsen, zwo hende und zwcn süße, und banne an 
den henden zehen vinger und zehen zehen an den süßen. 
5) „die" kann nicht wol ans „böse züngen" sich beziehen. Ent 
weder sollte dafür stehen: „alS", oder sind einige Worte aus 
gefallen, etwa: hie sol man sprechen die rede, die u. s. f. 
oder: „dar uf hört die rede die", Formeln die an andern 
Stellen vorkommen. Die Beziehung geht auf die 8te Pr. der 
Hds., wo die verschiedenen Laster unter dem Bilde des Aus 
satzes dargestellt sind, das Lüacn u, dal. als Aussatz am 
Barte.
	        

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