© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124
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worden. Das alles führt auf die leßtere Hälfte
des dreizehnten Jahrhunderts, als die Zeit seiner
Wirksamkeit, und so viele Schilderungen geben
auch ein klares Bild einer Zeit der Anarchie und
des Raubs, wie die war, in welche Rudolph, Ruhe
und Ordnung stiftend eingegriffen hat. — Die
Sammlung, wie wir sie vor uns haben, ist sicher
nicht von Berthold selbst, was aus den Anfüh
rungen oft mehr oft weniger deutlich erhellt.
Denn öfters, (z. B. in der 6ten Pr.) wird Bert-
hold geradezu so citirt: „als er do feit" (wie er da
sagt), und nur ein paarmal beruft sich Berthold
selbst, aber im Zusammenhang der Rede auf eine
früher gehaltene Predigt. Der Sammler muß aber
mehrere kleine Sammlungen vor sich gehabt ha
ben. Denn er beruft sich z. B. in der igten Pre
digt auf ein kleines Büchlein, worin mehrere Ser
mones stehen; eben so in der ZZten. — Die
Ordnung der Predigten hat er wol nach eignem
Gutbestnden gemacht; die Handschrift zur Heidel
berger Bibliothek gehörig,^ist etwa ein Jahrhun
dert später als die ursprüngliche Abfaßung der
Predigten. Am Schlüße ist nemlich bemerkt.
Laß Elisabeth Pfalzgrävinn am Rhein und Her-
zogin in Baiern dieses Buch habe schreiben laßen
oder geschrieben habe (hat gejätet). Sie ist sehr
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