Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

ich »och alle die werkt mohtcn die heiligen frauwen vol 
len loben, der hochgezit wir hüte bcgem Und daz die 
litte do von ir sagent symeliche, sie wcre ein gemeine frau- 
wc, dcz ist nit. Sic waz ein edel frauwc und waz ein 
riche frauwe; und waz in heubtsunden, und da gewan 
sie als grozcn rüwen, daz ir got alle ir fünde vergap. 
Wanne sie hete so gar über grozcil ruwen — swer noch 
Hute alse groze ruwen hat, dem vergit got alle sine fünde 
als gar, als er tet miner frauwen saut niaricn magdale- 
ncn. — Wanne sie bete so starken rüwen, daz sie un- 
mügclich vil gemeinde, und da; sie unserm Herren sine 
fusse twüg mit dem wazzer, daz uz im äugen floz. Und 
dar umb vergap er ir, unser herre, ir fünde lüterlich und 
gentzlichc; und tet daz allen sundern zu einem tröste, 
daz alle sunder tröst von ir »einen süln, wie groz ir 
fünde si, daz sie dannoch nit verzwifelen, nnd suln eht 
nit verizagen an der güte unsers Herren; wanne sie der 
almehtige allen sündern zu einem lichte und zu einem 
tröste geben. Und er het sie vor manig hündert iarn 
erwelt, daz sie allen sundern licht und tröst geben solle, 
da unser herre alle ding geschuff und geschaffen wolte. 
Faciamus duo luminaria. Wir süln zwei lieht mache» 
an dem himel, die tag und naht lühten, daz eine bi dem 
tage, und daz ander bi der naht. Daz eine waz die 
sünne und sda; anders der mane. Und die zwei licht 
bczeichcnt uns die zwo frauwen, von den die heilige kri- 
stenhcit erlühtet ist. Als himel und erde von den zwein 
lichten erlühtet werdent tag und naht, als werdent von
	        

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