Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124 
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e wollest brechen, und du dir der funden ganst, der soll 
du doch dar unib nieman günnen; oder du bist valsch 
an diner minnc, die du dinem che» cristen schuldig bist, 
daz du im gutes günnen solt. Ddcr bist du ejn truge- 
ner an dinem hantwcrke; dcz soltn nieman mer günnen, 
weder dir selber noch nieman anders, und solteö nieman 
raten noch lern; und du dich sin selber abc, oder din 
wirt niemer rat. Du soll dir selber guter dinge günnen, 
und dcz selben dinem eben cristen auch günnen; oder du 
hast der waren minnc keine, die der stern bezcichent, der 
da heizt venus, und der heilige fritag. Pfi! gitiger, wie 
gar dn verteilst bist vor allen sundern! Wann du stest 
auch allenthalben an dem blat bi dem dosten. Wie min- 
ncst du dinen cbcncristen? du minncst den dufel verrcr 
mer Hann got oder dinen nehsten. Wann du dust dez 
düfels willen zu allen ziten, und dust wider got und 
wider dinsn eben cristen. Wann du lest den lebendigen 
got niemer me gerüwcn, als ich do gestcr sprach 27). 
So gönnest du dinem nehsten wol, daz er iemer ein 
durstige sin muste, den Worten daz du daz sine armes 
gütcl hetest zu dem dinen güte, und daz du im daz an 
gewonnen hetest ruit Wucher oder mit fürkauffe oder mit 
trugenhcit oder mit andern dingen, die wider gotes hülde 
sink. Dir gcbreste dieser tügcnt »it eine, dir gebrestent 
ir gar vil, nahe gar, Ir andern sündcr gcwinnent alle 
Hute waren ruwen und wäre minne, daz ir got vor allen 
27) Zn der Predigt von den fünf Pfunden der aten in der Hds.
	        

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