Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124 
und eins lesen wir bi der naht, und daz ander bi dcnr 
tage. Da; ist reht als wiz und sivartz; die alte e ist 
die naht, die nüwe e ist der dag. Und also hat «ns 
got alle naht und dag in siner hüte und in sinem schirme 
mit diesen zwei» buchen. Und daz daz war ft, daz. er 
zeigt uns got in $cr alten e. Da er daz israhelsch volk 
fürt durch die wüstenünge in daz geheißen laut, da gap 
er in zweier lene wisünge. Dez dages gingen wollen 
über in, des nahtcs wiset er sie mit dem lihte der siern. 
„l 7 .t fuit ilJis in velamento diel et Juce stellarum 
iiocte.“ Und also gab er in die wisunge dez dages und 
dez nahtcs, wie sic in daz geheißen lant solten körnen. 
Und also hat uns got diese büch gegeben zu wisünge, 
wie wir in daz geheißen lant süln komen. Daz ist daz 
himelrich, daz er uns sit anegenge der werkt bereidet hat. 
Wann nü lcyen himclrichs als not ist als uns pfaffen, 
dar umb hat uch got zwei groze büch gegeben, da ir i) 
an lesen und lernen stillet alle die wisheit, der uch not 
ist an slibe und an feie! 2), die uch in daz him.lnch 
wiseit sollen. Daz ist der himel und die erde. Dar an 
sült ir lesen und lernen alles, dez u,ch not ist ■ lib 
und öit sele; an der erde» bi dem tage, an dein mel 
bi der naht. Wann der almehtige got hat uns alle ding 
zu nütze und auch zu güte geschaffen, cinhalp zu dem 
1) Hds. „da die ir" „die" ohne Bedenken auszustoßen. 
2) Diese Worte sind anS dem Folgenden zu ergänzen, oder auch 
«an" auszuffoßen; daS erstere ist wol vorzuziehen. 
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