© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124
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gen, daz wegest und daz beste zeichen an liplichen din
gen; die innern äugen der verstantnisse, die uns 7) also
lern, waz daz beste st an geistlichen fachen. Also lerne
von unserm Herren ihesu cristo senfte sin dir selber; dar
zu lerne auch von im feiiftc sin den andern lüten, daz
du nieman swer sist von dinen schulden mit Worten
beide vor im und nach im, reht als ob 8) du vor gut
von im hetest, ob er dir die wort spreche, die du von im
sprichest. Mit werken wiz nieman uirsenfte; du einem
andern, daz du von im vergüt »einest, und erlaz in, daz
du von im niht enwoltest mit willen. Mit dinen gc-
berden zeige nieman kein unwirde. Wanne daz engetct
unser herre ihesus eristus nie, swie vil man im unwirde
erbot uild leides tet. Dut dir ienian iht leides, de; ver-
gi; zuhant, und ker ez zu unserm Herren, daz er dich sin
ergetz mit im selber, und trink sinen geist in dich. Wanne
er ist senfte sinen vinden; wanne er xu tügentliche ver-
treit und in ir ding wol lct gen uf ertrich, als sinen
fründen, und gert, daz sie siner hülde schier'wert wer
den in dem ewigen lebe». Iu zwei» dingen ist uns nütze,
der uns unser ding verkert, an' andern nütz des loncs
7) Diese Worte „die unS" stehen in der Hds. vor „die innern
äugen" —, was ich aber nur als ein sinnentstellendes Ver
sehen im Schreiben ansehen kann.
8) Es scheint als wenn durch Entfernung des „ob" der Sinn sich
leichter ergeben würde „gerade, wie du es für gut halten würdest,
wenn"».s.f. Aber,, ob" steht ganz an seinem Orte: „gerade
wie (es sein müßte) wenn es dir gefallen sollte, wenn" ». s. f.