Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

»linkt, oder ein siauwe, die in killt bette lit. Die sint 
alle trügener und lügcner^ ir sele wirt niemer rat, sie 
geltcns banne und gcbens wider, und 27) alle, die trügener 
an irm kauffe sint oder an irm antwerkc. — Die fünfte 
lugen ist, der einen schiltet, der zu loben ist, und lobet 
einen, der zu schelten ist, als der loter und der spilman. 28) 
Die fünf lüge sind tötliche fünde, die drie sind antleßig. 
Die eine ist: ob man einem sin gut wolte nemen, und 
du gehest, du westest 28) sins gütes niht, ob man dich 
sin fragte, der ez sieln wolte oder rauben. Da;' ander, 
ob mair einre megede im magtum wolte nemeil, und du 
gehest, du westest ir niht, zu dem, der dich sin fragte. 
Daz drite, ob man einen menschen toten wolte, den sine 
viende suchten, und siegten dich, ob du in iergent westest, 
und du westest wol, wo er were, und du sprechest, daz du 
in iliergent westest. — Der nünde hclbeling ist das »ünde 
gebot: du solt dins eben triften dingeö zu unrehte nit 
gern. Daz gebot hbrt uf daz siebende. Der helbeling 
hat auch zwei gebreche. Daz erste, daz du dins eben 
eristen guts nit begern solt, daz du dir iht gedenkest: 
„owe! het ich dem also vil oder also viel verstoln oder 
geraubet oder erlogen oder ertrogen!" „Wie, bruder bert- 
holt, solte ich dar unch auch verlorn sin?" Ja. „Nü sage 
27) derselbe Fall, wie Anm. 22) 
28) vergl. den Schluß der 2ten (roten) Predigt. 
29) Hds. „wellest" falsch: vergl. das unmittelbar folgende.
	        
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