Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

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urteil selber zu bin selbes verdampniffe, als ienre für 
geritzte, von dem ich e do sprach; und zeugest, als der 
diep an den galgcn, wie dich got verdampnen wolle und 
alle sin heiligen, wanne du die dri vchger uf Hebst, da 
mit du dich von gote nimest und von jmetv helfe und 
unser frauwen und aller gotes heiligen. So bürest du 
-wen vinger nider gein der hclle, und zeugest gote, wie 
er dich verdampnen solle. Der eine vinger zeuget uf 
den tüfel, der auch mit valsche sich von dem almehtigen 
got verwarf. Also zeugest du got, daz er dich werfe 
unden in die Helle. So zeugest mit dem andern vinger 
in die gcsellcschaft aller verdamptcn, die da zu Helle sink. 
Nu siech, meineider, wie hohe man dir den eyt gibt. Daz 
du aber da; wißentliche» weist, daz der eyt war ist, und 
daz du ez gesehen und gehört hast, dez du da swerest, 
und ist er dir nütze oder einem andern djnem eben cri- 
r sten, und sin nit geraten mäht; so ist er dir nüwen ein 
' fegen. So sprechend etteliche: „gevater" — oder swie 
er banne wil — hilf mir mit einem cyde, und wiße, ist 
sicherlichcn war; wez ich swere, dez mäht du auch wol 
Pveren. Ich ncme dehein güt, daz ich swüre ihtes, ez 
wcre banne war." Und swerest du dar über, so bist du 
slehres nrcineide. Wanne man git dir den eyt also, daz 
du sehest oder hörest. Du svlt wißen und nit wencn. 
Ist daz halt ienre reht hat, dez gezug du da bist und 
dem du da hilfest swern, so bist du doch Meineide. Und 
da von spricht got, daz du dineir falschen gezüg gein nie 
manne bringen solt. Wanne ir sint beide meineydig.
	        

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