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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124
tige got alle uwer fünde vergebe. Je müget ims als
lütcrliche vergeben, da; uch got alle uwer fünde vergit.
Und dar umb mügt rrs gerne. vergeben, da; uch da;
heilige gebet nütze werde, da; ir in denr pater noster spre
chet: Und vergip uns unser schulde, als wir tua un
sern schuldigern. Go^ helfe mir, da; wir diesen helbe-
Urig wol-geleisten. — Der sehste helbeling, da; ist daz
sehste gebot. Der hat auch zwei gebreche. Da; erste
gebreche: du ensolt nit unküsche sirr. Du solt niemannes
lip zu nnkusche Hegern zur une. Wie lieber got! waz
sele umb diese» helbeling verdampnet wirt alle tage!
Wanne daz ietznnt uz der schale slüffet, da; wil sine fri-
heit triben mit unküschekeit; dirne und knehte, tohter und
süne, frauwen und man, eelüte zu den ledigen. Und
der selben unreinen funden ist so worden, und alse
gewonlich worden, da; sich ir niema» schämen wil; wanne
ir lützel ist, die sich ir schämen. Sie wellenL sin halt
gerümet sin, ir ein michel teil; swie sie doch der almeh-
tige got von anegengc der werkte gchazzet hat, und sie
vil dicke zbrulich gerochen hat. Vier und zweintzig tü-
sent worden zu einem male umb die selbe fünde ermordet.
Und wirdest'du mit der selben fünden nüwen einer begriffen,
und ane rüwen und ane bihte stirbest, du must als lange bren
nen nlit dem ewigen tufel in dem iemer wentden fnwer, als
lange als got ein herre. in dem hymelrich ist in der ewigen
freude. Alle die werlt mohte banne die martel nit erliden,
die.du dWne nnrbe einen türtzen gelüst liden müst, als
saut paüwel.s dg., sprichet. Und da ^oir, ir iünge Werlte,