Full text: Iwein

dem wappen Hartmanns in der IVeingarter und der Pariser 
Handschrift hat Jacob Grimm {Gott, gel. anz. 1838 s. 14Ö) 
den gewichtigen einwand erhoben der sich von selbst auf 
drängt, der zu Schwaben gesefsene Herr Heinrich dessen sa- 
genhafte geschichte Hartmann erzählt hat war kein dienst- 
mann (sin burt unwandelbare und wol den fürsten gelich a.H. 
42) und kein geistlicher Herr, er heiratet und der dichter 
denkt sich ihn offenbar dem geschlechle angehörig mit dem 
er selbst durch dienstverhältnis verbunden ivar, dem ge 
schleckte der Herren von Aue als deren dienstmann er selbst 
von Aue hiefs. ehe man also nicht verläfsige nachrichten 
aufdeckt müfsen wir uns begnügen Hartmann von Aue einen 
schwäbischen ritter zu nennen, da er ivenigstens eins seiner 
lieder in Franken gedichtet hat (s. 22, 19) und sich selbst 
nirgend ausdrücklich, sondern nur den armen Heinrich als 
einen Schwaben bezeichnet, vielmehr vo?i den Schwaben so 
redet dafs es scheinen kann als unterscheide er sich von ihnen 
(got weiz wol, den Swäben muoz ieglich biderber man jehen, 
der si da heime hat gesehen, daz bezzers willen niene wart 
a. H. 1422 ff.), so könnte man allenfalls seine heimat in 
zweifei ziehen; aber Heinrich vom Türlein läfst in seiner 
kröne Hartmanns Er ec aus Schwaben kommen. 
Als Gottfried von Strafsburg seinen Tristan dichtete (um 
1210) ivar Hartmann noch am leben; seinen tod beklagt 
Heinrich vom Türlein, dieser aber dichtete seine kröne um 
das jahr 1220. denn wenn herr Pfeiffer in seiner dankens- 
werthen recension meiner ausgabe des guten Gerhard (Münch, 
gel. anz. 1842 st. 72 s. 571) bemerkt, in der zwiefachen rei- 
henfolge in welcher Rudolf von Ems im Alexander und im 
JVilhelm die verschiedenen dichter auf zähle sei kein sicherer 
beweis für die zeitfolge zu finden, so ist diese bemerkung 
überflüfsig, wenn sie warnen soll aus jenen aufzählungen 
einzelne jahre zu berechnen, und unrichtig, wenn sie leug 
net dafs Rudolf chronologische folge beabsichtigt hat. im 
Alexander (v. d. Hagen MS. 4, 866 f.) folgen aufeinander 
Heinrich von Veldeke, Hartmann der Auer, JVolfram von 
Eschenbach, Gottfried von Strafsburg, Konrad vo?i Himels- 
furt, Wirntvon Grafenberg, Ulrich von Zetzighofen, Rlicker 
von Steinach, Heinrich von dem Türlein, Freidank, Konrad 
Fleck, Albrecht von Kernenat, Heinrich von Leinau, der 
Stricker, JVctzel, Ulrich von Türheim, im JVilhelm (v. d. 
Hagen MS. 4, 868f) iverden aufgezählt der von Veldeke, 
der Auer, der von Eschenbach, Gottfried von Strafsburg, 
Rlicker, Ulrich von Zetzighofen, JVirnt von Grafenberg,
	        

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