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(s. zu 5081), lebent und er Iw. 6368, varend ist lied. 10,
27, volgend ist a. H. 729, varend ist Iw. 7927, frumend ist
Greg. 1019; immer nur an langer silbe, mag sie einen
betonten vocal enthalten (s. zu 4098) oder unbetontes e,
und bei unserem dichter nur vor ist oder einem persönli
chen pronomen *), so dafs zwar sint oder sin dann er hatte
dürfen geschrieben werden **) Iw. 1937. 2035, oder baz
dann ir 5286 a. Heinr. 8^4, oder sin dann ich Greg. 2465,
reht dann ich 1. bucht. 959, ist dann ich 2 bucht. 524, bete
dann ich a. Heinr. 389, baz dann ich lied. 21,13, auch al
lenfalls ezzenn ist Iw* 816 ze wizzenn ist Gr. 2266 (wie
im Lanzelet 5022 steht zebietenn ist) oder ze wesenn ist
1 büchl. 355 ze sagenn ist Gr. 2261, nicht aber wirs dann e
1. büchl. 170 baz dann e Iw. 683 Er. 2537 oder vil dann
e Iw. 5413 a. Heinr. 1430, nicht lachend an Greg. 2420
oder triegend an lied. 10, 18, nicht lebenn an Er. 9812,
sondern dan lachent triegent leben, das unkünstliche be
steht in dem binden gleicher Silben, ohne unterschied der
bedeutung **•), und ohne dafs etwa nun auch die vorher
gehende silbe gereimt wäre, wie mislich : gnislicli a. Heinr.
167 oder ,verlast: erlast 1 büchl. 561, geltaere : scheltaere
Iw. 7163, Didö rsi dd Er. 7557 ****), armecheit: barmeclieit
Altd. blätter 1,225 (s. Auswahl s. XVIII. XIX), bis zu
dem übertriebenen innicliche: minnicliche im Credo des al
ten Hartmanns z. 1886 und im Ernst 2695. unseres dich-
*) um diese beschränkung zu bezeichnen habe ich sonst wohl
die Wörter zusammen geschrieben: aber dies bleibt besser ein
Zeichen der enklisis mit tonlosem e.
**) auf die Schreibweise der liandschriften darf man sich bei
den feineren regeln des Versbaues nicht berufen : sie werden ge
funden indem man neben dem von den dichtem gebrauchten die
nicht vorkommenden möglichen fälle mit bedacht erwägt, also
nicht bei übereilter umher schweifender geschäftigkeit. aber auch
die beschränkung auf einen einzelnen dichter führt dem betrach
tenden nicht genug möglichkeiten vor.
***) ein auffallendes beispiel rührender reime, er:er von ver-
schiedenen personen, in der Urstende 109,46 daz si geswigen
alle unz er rehte vernaeine waz er seltsaenes wolde sagen.
****) nicht derselbe reim MS. 1,91^ (Minnes. l,212 a ): denn
ein heransgeber, der dichter und leser einiger achtung werth
hielte, würde hier schreiben wie sprach si sö? und das kann
Jmt fc Ao auch leicht noch die Weingarter handschrift bestätigen, deren
versprochenen abdruck ich sehnlich erwarte, da sie bisher, wie
ich schon s. 527 *** gesagt habe, trotz den angeblich benutzten
abschriften noch zum grösten theil unverglichen ist.