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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 213
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eigenem nntriehe: vgl. MS. II. 134 a ez ist nilit muotwille, daz
mir ist nach ir so we; mich erlät sin nilit diu starke minne.
7370. sich verkunte min her Iwein er gab sich nicht kund?
sich künden Nib. 1306, 1. sich verkünden scheint sehr selten zu
segn. [vergl. die lesarten.]
7400. diu naht si gote willekomen für die nacht seg gott
gelobt, der ausdruck, der nichts weniger als selten ist, beson
ders häufig aber in Dietrich vorkommt, hat sich noch bis in das
sechszehnte jalirhundert hinein und in der Volkssprache bis auf
den heutigen tag erhalten: der künig sprach zuo im, er sölt im
got wilkommen sein; vetter, sind mir got wilkomen Pontus 1498.
bl. b iij, i vj. wis mir unde ouch got wilkomen Lieders. I. 514.
vgl. das englische would t o god. — dafs gote willekomen nichts
weiter sey als sehr willkommen, wie Jac. Grimm Mgthol. s. 12
sagt, wird schon durch begrüfsungen wilicomo bethiu goda endi
mi, got alrest,darnach mir w r est willekomen, die Grimm selbst
anführt, bedenklich.
7412. daz ich danne (oder den) aber veliten mac] diese
zeile schliefst sich genau an 7410 an, und 7411 ist als eine art
parenthese anzusehen.
7419. da lioeret weizgot sorge zuo nicht e das erfordert
sorge"*, sondern ‘davon ist sorge unzertrennlich, das liegt mir
wahrhaftig schwer auf dem herzen: gott stehe mir beg 1 ’
7424. iclin vorhte e nie sö sere] der sinn, den B (geforlit
ir nie) gibt ‘ich war i}och nie so besorgt für mein leben und
meine ehre’ ist ohne ziveifcl der bessere; auch ist vürhten ohne
ein object bedenklich: mir ist auf keinen fall richtig.
7433. ir habent mir des verdigen ihr segd mir darin zu
vor gekommen: so wenigstens scheint nach dem Zusammenhänge
der rede die zeile verstanden iverden zu müssen, und z. 914
mir sol des strites vür körnen min her Gawein scheint diesen
sinn zu bestätigen, allein nach allem, ivas 1827 in der ersten
ausgabe unseres Iweins, dann 1833 in den Nachträgen zu den
anmerkungen, und begnalie zu gleicher zeit in Lachmanri's Vor
lesung über althochdeutsche betonung und verskunst s. 15 (hist,
phil. abhandl. d. Berlin. akademie, 1832 s. 249) gesagt ist, bleibt
noch gar manches übrig das weiterer aufklärung bedarf, wir
müssen uns daher darauf beschränken, hier das frühere zu wie
derholen und abermahlige nachträge begzufügen. — Docen gibt
band I. s. 208 seiner Miscellaneen eine, dem beggesetzten C. P.
zufolge, sehr alte glosse, 'furidihet. quos sorte potestatis exces-
seritV gl. mons. 390 ‘vuridigi transscenderet*. Williram