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4063. zühte strafe: vgl. 1677.
4058. waz molit ich was konnte ich dazu: vgl, Lachmanns
ausw. 287. Boner 440.
4070. si beitent min] oh beiten mit dem genitive und bei
ten mit dem dative gleich viel bedeute und leides heifse ‘ frist
geben'i ist bedenklich. MS. I. 178 a stehen freylich beide aus-
drücke unmittelbar hinter einander wolt ir mir ein Kitzel beiten,
ich löste inch schiere hz arebeiten: junkherrelin, durch rehte
minne beite min, aber wohl nicht in ganz gleichem sinne; nur
beiten oder biten mit dem dative scheint zu seyn ‘frist geben':
vgl. im wirt gebeitet MS. I. 157 a; mir scheint deinnach das
richtige, biten und beiten, so tuie grifen und greifen n. m.
werden eines für das andere gesetzt, das substantiv lautet ver
schieden, je nachdem es aus dem infinitive oder aus dem plural
des präter. des starken Vollwortes gebildet ivird, diu bite W.
Willi. 38, 17. 215, 4. Biterolf 133 a (diu bita bey Otfr. meistens
stark decliniert, aber auch schivacli), diu gebite Parz. 15,7.
Biterolf 81 MS. I. 40 b. 67 a. II. 228 b. Geo. 11 b. Willi. 3,129 c.
diu bite troj. 8511. 16652. Willi. 3, 133 a. Trist. 8860. 9979.
(das glossar setzt diese stellen unter das bey Gotfrit unerhörte
bite, mit der bemerkung ‘immer verkürzt bite’ und macht aus
gebitelös sogar gebite lös), um diese den sprachkundigen viel
leicht überflüssig dünkende bemerkung einiger mafsen gut zu ma
chen, erinnern wir bey dieser gelegenheit daran, dafs im ahd.
zwey schwache vollwörter jMeitan (antreiben) und peitön (ivar-
ten) zu unterscheiden sind, und dafs auch das erste noch im
mhd. vorkommt: Dietr. 41 a. mit clage si sich beiten; Diutiska
J. 11. ungebeitet, a. Heinr. 295 u. m. vgl. Lachmann zu Walt
her s. 154.(jf8j 3V-
4073. angesthafter ] angesthaft bedeutet durchaus nicht
angstvoll, sondern von noth und gefahr umringt: der unerschroc
kenste mann kann angesthaft seyn. dasselbe gilt von angestlich.
4107. der ietweder sö vrum si] es ist schwer zu entschei
den , ob diese zeile nur als erklärung der vorher gehenden die
zwene umbe diez sö ste anzusehen, und mithin der als genitiv
des plurals zu nehmen sey, oder ob der sich auf das vorher ge
hende sö beziehe und für daz ir stehe, das erste scheint der
leichten natürlichen rede des dichters gemäfser zu seyn; für das
ziveyte sprechen die Handschriften, die daz ir oder daz geben. —
Lunete beantwortet nur die erste hälfte der an sie gerichteten
frage: sie will nicht prahlen, eine beyläufige antwort auf
die zweyte hälfte entschlüpft ihr nur, und auch da sagt sie
nicht, dafs Gawein und Iwein die ritter seyen, die sie gesucht