Vorwort.
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sung den südöstlichen TIteil von Deutschland^ und
als Zeit derselben den Ausgang des fünfzehnten
Jahrhunderts anweisen.
Was unter so bewandten Umstünden das Amt
des Kritikers war, bedarf keiner Auseinander sez-
zung. Der Conjectur war natürlich ein weit freie
rer Spielraum gestattet als bei andern Denkmäh-
lern, von denen entweder ganz alte Handschriften
vorhanden sind, oder wo doch wenigstens in Er
mangelung derselben durch Vergleichung mehrerer
die Wahrheit leicht ermittelt ivird.
Bei der Darstellung des Textes waren vorzüg
lich zwei Rücksichten zu nehmen: einmahl war für
die Bequemlichkeit der Leser zu sorgen, und dann
mufste zweitens auch den Anforderungen der Kri
tik Folge geleistet werden. Ich glaube beidem ge
nügt zu haben, dadurch dafs ich bei Verderbnis
sen und Lücken selbst kühnere Besserungen und
Einschiebsel in den Text auf nahm, sie aber gleich
im Texte durch ein besonderes Zeichen (durch '—)
als solche kenntlich machte, und zweitens dadurch
dafs ich gröfsere Glosseme aus dem Texte verstiefs
und in den Anmerkungen anzeigte, kleinere Ueber-
füllungen des Versmaafses aber einklammerte.
Weitere Emendationen von mir und Andern
nebst einer genaueren Erörterung einzelner Stellen
und einer Einleitung in das Ganze werden später-