© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 212 
Er iefch, wie fi getörften komen in da^ lant. 
dö fprach einer drunder: »da hat uns her gefant 
din Tun der junge Hagene. fwer den gerne faehe, 
der ift hie fö nähen, da£ da^ in kurzer zite wol gefchaehe.« 
Dö fprach der vürfte Sigebant: »ir trieget mich äne not. 
er ift fö hin gefcheiden, da^ mich des kindes tot 
dicke hat erwecket mines herzen finne.« 
»ob ir e% niht geloubet, fö vräget iwer wip die küniginne. 
147. Der ift er alfö dicke gewefen nähen bi. 
ob im an finer brüfte ein guldin kriuze fi, 
ob man des an dem degene die rehten wärheit vinde, 
geruochet ir des beide, fö muget irs iu wol jehen ze einem kinde.« 
148. Uoten der vrouwen dize wart gefeit. 
fi vreute fich der maere, e was ir ofte leit. 
fi fprach: »wir sulen riten dä wir^ ze rehte ervinden.« 
der wirt hie^ dö fatelen im und finen beften ingefinden. 
149. Ze hant dö fprach ein pilgerin der fchoenen Uoten zuo: 
»wilt du mir, vrowe, volgen, ich rät dir wa£ du tuo. 
du folt bringen kleider dinen fchoenen landen. 
die koment dir ze allen eren. fi hei^ent dines jungen ingefinden.« 
150. f Man brähte richiu kleider mit der vrowen dan. 
ouch volgte der künegin vil manec küener man. 
her Sigebant was geftanden nider üf den fant, 
da er die von Garadie bi dem eilenden vant. 
IV. AVENTIURE, 
WIE HAGENE ENPFANGEN WART VON VATER UND 
VON MUOTER. 
151. f Dö gefach er riten wip unde man. 
dö wolte in Hagene hin engegene gän. 
wer im grüe^en kunt taete, da^ wolte er gerne fehen. 
dö muofte ein ftarke^ dringen von finen vriunden gefchehen. 
152. Der künic hie% in wilkomen fin in finem lant. 
er fprach: »fit ir^ der recke, der näch uns hät gefant, 
und jehet ze einer muoter der edelen küniginne? 
und fint wär diu maere, fö bin ich vrö von allen minen finnen.«