Full text: Gudrun

138 fe© 
XXVI. ÄVENTIURE, 
WIE HERWIG UNDE ORTWlN WIDER ZUO DEM HERE KÖMEN. 
1335. Nü hoeren wir ein maere, des hab wir niht vernomen. 
Ortwin unde Herwic wären nü balde komen 
da Ti ir recken vunden noch üf dem wilden fände, 
dö liefen in engegene die helde Ü£ Hegelinge lande. 
1336. Die boten fi wol enpfiengen und bäten in dasr Tagen, 
wa£ fi maere braehten: fi foltens niht verdagen. 
Ortwin den küenen, den man dar umbe fände, 
fi vrägten: »lebet noch Güdrun in des künic Ludewiges lande?« 
1337. Dö fprach der ritter edele: »ich mag iu niht gefagen 
allen befunden jä muo^ ich iuch verdagen, 
unz unfer befte vriunde bi mir geftent vil nähen: 
fö lä^e wir iuch hoeren, fwa^ wir vor Hartmuotes bürge fähen.« 
1338. Dö fagete man^ den helden: der kam ein michel kraft, 
dö wurdens umbeftanden mit größer ritterfchaft. 
dö fprach der degen Ortwin: »nü bringe ich iu maere, 
möhte e^ fich gevüegen, der ich mit minen vriunden gerne enbaere. 
1339. Nü hoeret michel wunder, da^ ift hie gefchehen. 
Güdrün mine fwefter die hän ich gefehen 
unde Hildeburgen die maget Ü£ Irriche.« 
dö er in da£ fagete, dö heten e^ vür lüge fumeliche. 
1340. Dö fprächen fumeliche: »den fpot mugt ir wol län, 
wan wir näch ir gefinnet nü lange zite hän, 
wie wir fi wider braehten von Ludewiges lande. 
Ortwin und fine degene die fint noch üf fchaden unde fchande.« 
1341. »Nü vräget Herwigen, der hät fi ouch gefehen 
und alfö, da£ uns künde leider niht gefchehen. 
nu gedenket, alle ir mäge, ob uns da^ fi dehein fchande: 
wir vunden Güdrünen und Hildeburgen wafchen üf dem fände.« 
1342. Dö weinten alle mäge, die man dä fach. 
Wate der vil alte zornecliche fprach: 
»ir gebäret alle wiben vil geliche, 
ir enwi^et, war umbe. jä ftet e^ helden niht lobeliche. 
1343. Welt ir Güdrünen helfen ü; der not, 
fö fult ir näch der wi^e diu kleider machen rot, 
diu dä habent gewafchen ir vil wi^e hende. 
dä mite fult ir ir dienen, fö mac fi komen ü^ ir eilende.«
	        

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