© Hessisches Staatsarchiv
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972. Do lchuttens ü£ den kiften die aller beften wät,
die fi da inne wißen und die ouch ieman hat.
mit vli^e hie£ man kleiden die Hartmuotes helde.
des küneges ingefinde reit vil fchöne mit zierde Ü£ der Felde.
973. An dem dritten morgen wip unde man,
fwasj Gerlint unde Ortrun gelindes gewan,
daij was wol bereitet ze vroelichem enpfange.
fi riten Ü£ der bürge unde biten da ze hove niht lange.
974. Do waren ouch die gefte körnen in die habe.
alle^, da^ ß brähten, da£ wart gevüeret abe.
fi waren zuo ir lande komen vroelichen,
wan Güdrün und ir gelinde: die vuoren da vil trüreclichen.
975. Hartmuot der fnelle fi vuorte bi der hant.
möhte Q7 J lieh gevüegen, fi haete e^ gerne erwant.
ja nam ouch diu arme den dienft von im durch ere.
dö tele er^ aber gerne unde fwag er dienen künde mere.
976. Mit ir giengen dannen wol fehzic magedin
dem gelich, fi folten in höhen zühten ßn
komen ܣ ir lande, fi waren e vil maere
in manegen künicrichen. dö lie^ ß vreude haben niht ir fwaerc.
977. Diu Hartmuotes fwefter bi zwein vürften gie
da fi die Hilden tohter vli^icliche enplie.
mit weinenden ougen diu maget vil eilende
kufte des wirtes tohter. dö nam fi Ortrun bi ir wi^en hende.
978. Küffen fi dö wolte da£ Ludewiges wip.
dö was in unmuote der juncvrowen lip.
ß fprach ze Gerlinde: »wa^ get ir mir fö nähen?
fwie ich iwer tohter kufte, ir endurfet mich niht enpfähen.
979. El wären iwer raete, da£ ich armiu meit
üf michel unftaete vil manegiu herzen leit
mit fchande hän geduldet, es wirt noch leider mere.«
do begunde näch ir hulden diu küniginne ringen fere.
980. Si gruo^te ouch befunder die vrowen über al.
dö kam liute ein wunder, dä von was toichel fchal.
dö hie£ man üf den grienen manege hütten fpannen
mit fidinen fniieren hern Hartmuote unde ßnen mannen.
981. Die liute unmüe^ic wären, e da£ fi ab dem fe
braehten da^ ß vuorten. Güdrünen tete we,
da£ die von Ormanie bi ir megeden wären,
man fach fi wider nieman, wan gen Ortrünen wol gebären.