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neustadt nebst Kirche. Unter seiner Direktion erfolgte auch
die Erbauung der franz. Kolonien Carlsdorf, Mariendorf und
Schöneberg.
Sein Sohn, der Oberbaumeister ,? Karl du Ry, übernahm
1714- die weiteren Bauarbeiten des verstorbenen Vaters*
Dieser baute unter anderem das Evang.= lutherische Gotteshaus
in der Altstadt Kassel (Am Graben), verschiedene Gebäude
im Bade Hofgeismar, die Bildergalerie in der Oberneustadt
Kassel, die früheren Meßgebäude der Obemeustadt (jetziger
Stand des Rathauses). Das Festungswerk Kassel wurde nieder
gerissen und die Altstadt mit der Oberneustadt vereinigt
und diese erweitert. Auf dem Königsplatz baute er die Ver
kaufsstellen und das Posthaus, das kleine Komödienhaus
- Theater am Paradeplatz, das geistliche Haus oder die
katholische Kapelle, das französische Hospital - 1773 -
(ebenfalls oberhalb des Meßplatzes an der Fünffensterstraße),
das damalige Rathaus und noch andere Gebäude.
Es ist anzunehmen, daß Johann Friedrich Pierson für
die Arbeiten innerhalb der Kolonie Schöneberg, für Bau- und
Landarbeiten, - nicht der rechte Mann gewesen ist. Die leb
haften kaufmännischen Fähigkeiten seines Vaters, des Stamm
vaters Pierson, übertrugen sich auch auf den Sohn Johann
Friedrich.
Als Jahr seiner ersten Vermählung mit Margarete Perrotst
in Schöneberg gilt das Jahr 1726 genannt zu werden. Aus
dieser I. Ehe stammen, wie bereits erwähnt, 4 Kinder, 3
Söhne und 1 Tochter.
Die bereits in Frankreich nutzbringende Anwendung
eines örtlichen Kleinbierbetriebes und der Ausschank von
selbst hergestellten Biererzeugnissen wurde von Johann
Friedrich mit seinen Söhnen in Schöneberg eingeführt.Dieses
Bierähnliche Hausgetränk führte die franz. Bezeichnung:
r, le houblon"; die Einführung, Konzession wurde vom Stamm
vater als Ortsbürgermeister erteilt. Der erste Brauversuch
kann in der neugebauten Kolonie Schöneberg mit Bestimmtheit
schon 1726 angenommen werden.
Hach dem Ableben seiner I. Ehefrau, der Margarete
Perrotiet , beschloß Johann Friedrich im März 1749» die
plötzlich alleinstehende Witwe des verstorbenen Gastwirts
Müller