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Ferienf ahrt
von Rengershausen/Khallhütte nach. Sohäneberg
bei Hofgeismar
Schon Sonnabend mittag ?/urde gepackt und die Kleider
für das kleine Volk zurechtgelegt. Dom Einpacken der Kleidungs
stücke und auch des genügenden Vorrates an Esswaren widmete sich
mit besonderer Sorgfalt die Grossmutter Pierson, die Patin
der jungen Dorothea, eine geborene Graffin.
Im M 0 rgengrauen des Sonntags wurden zwei prächtige Pferde-
Püchse - gut und reichlich gefüttert, mit neuem Geschirrzeug
versehen, von Jean aus dem Stalle geführt und einem offenen
Wagen mit guter Sitzgelegenheit vorgespannt. Auch Jean war sei
ner Aufgabe vollbewusst. Unter seinem Wagensitze verbarg er Heu und
Hafer für die Pferde, in der Rechten trug er eine neue Peitsche,
womit er nun dreimal laut knallte. Sofort erschien die muntere
Kinderschar und bestieg den Wagen. Uachdem Vater und Mutter
nochmals zur Artigkeit ermahnt und Dorothea als der Ältesten
der Geschwister die Grüsse an die Stammverwandten in Schöneberg
aufgetragen hatte, hob ein Winken beiderseits an. Die beiden
Füchse fielen in einen lebhaften Trab. Bald war das Gespann den
elterlichen Blicken entschwunden.
Dicht lange und die Kinder erblickten zwei ältere Perso
nen, die mit ihren ?/eissen Taschentüchern zum Abschiedsgrusse
winkten. Hs waren Grossvater und Grossmutter Spangenberg (müt
terlicherseits), Besitzer der Gaststätte "Zum Baunatal" ;
ihnen galten laute Abschiedsrufe der Kinderschar.
Und weiter gings. Die Augen der Kleinen konnten sich nicht
sattsehen an all* dem Heuen und Schönen in der Hatur. Dort un
ten lag die Stadt Kassel, und plötzlich sahen die Kinder das
mächtige Oktogon mit den Caskaden und dem Herkules, von den
alten Hessen auch “Grosser ChristofGbl" genannt.
Hoch holten die Pferde tüchtig aus, es dauerte daher nicht
mehr gar zu lange, und das Schlösschen "Wilhelmsthal" wurde
siclitbar. - Vater hatte besonders angeordnet, wenn möglich,
dieses Schlösschen im Innern zu besichtigen. Die gesamte kleine
Reisegesellschaft stieg vom Wagen und - begann eine Anzahl
Butterbrote