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Der Hugenotte “Pierson*
Besitzer der Knallhütte
Inmitten des Gebäudekomplexes der "Knallhütte" tummelte
sich an einem sommerlichen Spätnachmittage des Jahres 1768
eine Schar lebensfroher Kinder. Ihr Vater war der Gasthalter
und Mitinhaber der vorbezeichneten Knallhütte; der Grossvater
als Besitzer der Knallhütte, noch rüstig und schaffensfroh,
versah das Braugewerbe in einem besonderen Schuppen dieser
gutgehenden und weithin bekannten Gaststätte.
Beide, Besitzer und Mitinhaber führten den fremdländi-
schen Namen: Pierson.
Der Grossvater war Johann Friedrich, der Vater der Kinder Joh-
hann, Friedrich, Isaak. - Ihre hugenottische Abstammung fin-
det hier noch mehrfache Erwähnung.
Ein zweiter und dritter Sohn des vorgenannten Johann Fried-
rich, die in der Hogenotten-Kolönie Schöneberg bei Hofgeis-
mar ansässigen Samuel Friedrich sowie Konrad Pierson,
hatten in einem freundlich gehaltenen Schreiben angedeutet,
die Kinderschar ihres Bruders Joh. Fr. Isaak während deren
Ferienzeit bei sich in Schöneberg aufnehmen zu wollen.
Am Freitag vormittag sollten die Schulferien beginnen.
Bei dieser Gelegenheit hatte der Lehrer von Rengershausen seinen
Schülern, Jungen und Mädchen - darunter auch den fröhlichen
und gesunden Kindern von der Knallhütte - zu verstehen gege-
ben, dass die Älteste unter ihnen, die am 8. November 1785 zu
Rengershausen/Knallhütte bei Kassel geborene Katharina, Doro
thea wieder in der verflossenen Schulzeit recht fleissig ge-
wesen sei und ihm viel Freude bereitet habe. Als besondere An-
erkennung vor den übrigen Schülern bekam Dorothea Pierson
den ersten Klassenplatz.
Im elterlichen Hause waren die Freude und der berechtigte
Stolz hierüber gross.
Ungeduldig aber wurde von den Kleinen die besondere Ein-
ladung in die fremde unbekannte Gegend, nach Schöneberg bei
Hofgeismar