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Am 23. April rückten die hessischen Bauern von allen Seiten
nach Kassel unter Führung des Obersten v. Dörnberg vor; die
Felsberger zogen dem Haupttrupp voraus.
Durch Verrat waren die westfälischen Truppen in Kassel
bereits alarmiert und zogen den hess. Truppen entgegen. Sie
trafen sich zu einem kurzen Gefecht an der Knallhütte.
d) ...... Aber auch eine Sage leicht heiterer Art ist bereit,
den Namen "Knallhütte ” zu erklären;
Da, wo jetzt die Knallhütte steht, war einst noch
tiefer, tiefer Urwald. Mitten in dieser Wildnis lebten in
einer elenden Hütte ein Köhler mit seiner Frau. Eine Kuh war
ihr einziges Eigentum. Eines Tages, als der russige Köhler mit
der Schürstange an einem Meiler beschäftigt war, kam ein Jäger,
der sich im Dickicht verirrt hatte, zu ihm und bat ihn um
einen Trunk Milch und etwas zu essen. Die beiden gewährten dem
Fremdling diese Bitte gern und freuten sich, dass es ihm so gut
mundete. Dass der Jäger der damalige Landgraf Moritz von Hessen
war, ahnten die guten Leutchen nicht, Nachdem der Landgraf sich
gelabt hatte, bemerkte er erst die schöne Aussicht, die ihm
eine Waldschneise über das Fuldatal bot. Er rief den Köhler zu
sich und sprach; "Dies ist ein schönes Fleckchen Erde, hier
will ich mir eine "Knallhütte" bauen”. - Dazumal nannte man
die Flinten auch Donner- oder Knallbüchsen. Der Landgraf meinte
also eine Jagdhütte. - Als das Häuschen fertig war, schenkte
es Landgraf Moritz den beiden Alten. Er aber weilte oft und
gern dort oben, liess sich die einfachen Mahlzeiten schmecken
und "knallte” nach Herzenslust.
So erzählt die Sage von der Knallhütte.