ERSTER TEIL: ZWEITES BUCH
überall, unabhängig von der Bedeutung, die es durch seine
Verwendung im einzelnen Fall der besonderen Aussage ge
winnt. Das Allgemeine ist nicht das in der Anwendung Zu
standegekommene, sondern das bloße Anwendbare. Das Ja
begründet bloß die Anwendbarkeit; es ist nicht Gesetz der
Anwendung selber. In der Bejahung, in der dem Nichts
Gottes das göttliche Wesen entquoll, zeigte sich die Unend
lichkeit des bejahten Nichtnichts als unendliches Sein der gött
lichen Physis. Die Unendlichkeit des bejahten Nichtnichts der
Welt hingegen zeigt sich als unendliche Anwendbarkeit des
weltlichen Logos. Wollen wir für diesen schlechthin all
gemeinen und doch überall der Welt verhafteten, in sie ein
gebundenen Logos eine formelhafte Bezeichnung, so müßten
wir ihn als Ergebnis einer Bejahung auf der rechten Glei
chungsseite auftreten lassen; um seiner Allgemeinheit willen,
die keinen Raum neben sich freiläßt, dürften wir ihn nur mit A
bezeichnen; der Charakter der Anwendbarkeit, den wir ihm
als wesentlich erkannten, bedeutet einen Hinweis auf die Not
wendigkeit, daß die Anwendung an ihm auch wirklich
geschehe; diese passiv anziehende Kraft, die von ihm ausgeht,
wurde im Symbol ausgedrückt durch den Vorantritt des
Gleichheitszeichens. So erhalten wir »=A«. Es ist das Symbol
des Weltgeistes. Denn dies wäre der Name, den wir dem in
die Welt, die sogenannte »natürliche« wie die sogenannte
»geistige«, ausgegossenen und ihr allenthalben und immerfort
amalgamierten Logos geben müßten. Wobei wir freilich die
Hegelsche Tönung, die den Namen in der Gottheit ver
schwimmen läßt, fernhalten müßten; eher möchten wir rück
wärts horchen auf den Klang, der das Wort, und auch die ver
wandten »Erdgeist«, »Weltseele«, in den Anfängen der roman
tischen Naturphilosophie umsummt, beim jungen Schelling und
etwa auch bei Novalis.
A ber das Bestürzende der Welt ist ja', daß sie nicht Geist
.ist. Es ist etwas andres noch in ihr, etwas immer Neues.
Drängendes, Überwältigendes. Ihr Schoß ist nimmersatt zu