METAPHYSIK
R
Wir können den Schritt, den dieses erste Ja auf dem Wege
zur Vollendung Gottes bedeutet, in bekannten logisch=mathe-
matischen Symbolen festzuhalten versuchen. Wir wollen uns
dabei zunächst beschränken auf die Verwendung der algebra
ischen Buchstaben und des Gleichheitszeichens. In der Glei
chung y-x etwa würde y den Gegenstand, x den Inhalt der
Aussage bezeichnen, y also das Subjekt, x das Prädikat.
Während nun sonst die bejahende Setzung das Subjekt, die
verneinende Bestimmung das Prädikat bezeichnet, ist es hier,
wo es sich um die Ursprünge handelt, gerade umgekehrt; die
Bejahung wird das Merkmal der Urbestimmung; das Prädikat
ist zwar im einzelnen Fall stets ein einzelnes, also negativ,
nach ihrem ursprünglichen Begriff aber ist die Bestimmung
gerade positiv, — das reine »So«. Daß dieses »So« dann
weiterhin ein »So und nicht anders« wird, tritt erst in Kraft,
wenn zu dem ursprünglich Einen das »Andre« hinzutritt. Erst
durch diesen Übergang zur Vielheit wird die Bestimmung zur
Verneinung. Und wie die Urbestimmung im Ja geschieht, so
die Ursetzung, die Setzung des ursprünglichen Subjekts, im
Nein; jede einzelne Setzung eines Subjekts ist zwar bloße für
sich grundlose Position, aber die ursprüngliche Setzung, die
vor allen einzelnen liegt, die Voraussetzung, ist Verneinung,
nämlich des Nichts; jedes einzelne Subjekt ist schlechthin
»anders«, anders nämlich als das Nichts. In der Gleichung,
die wir hier aufzustellen haben, wird also links vom Glei
chungsstrich das Nein, rechts das Ja zu stehen kommen. Mit
dem einfachen x oder y symbolisieren wir die vollkommene
Beziehungslosigkeit, mit y* die Beziehung des Subjekts auf
ein Prädikat, also die Bestimmung mit dem Hinblick auf eine
ihr noch zuzuordnende Gesetztheit, mit =x die Gesetztheit mit
dem Hinblick auf eine ihr noch bevorstehende Bestimmung.
In dieser Symbolsprache müßten wir also Gottes Physis,
Gottes schlechthinniges und unendlich bejahtes Sein, mit A
bezeichnen; mit A und nicht etwa mit B oder C, denn es ist
unendlich bejaht, es geht ihm innerhalb der ihm eigentüm
lichen, von seinem Nichts bedingten Sphäre nichts voraus,