DAS FEUER ODER DAS EWIQE LEBEN
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liehe Scheinewigkeit ihrer zu Staaten verfaßten weltgeschicht
lichen Augenblicke Lügen strafe. Der Gang der Weltgeschichte
versöhnt, solange das Reich Gottes noch erst kommt, immer
nur die Schöpfung in sich selbst, immer nur ihren nächsten
Augenblick dem vorigen. Die Schöpfung selber als Ganzes
aber wird mit der Erlösung in alle Zeit, solange die Erlösung
noch im Kommen ist, zusammengehalten nur durch das aus
aller Weltgeschichte herausgestellte Ewige Volk. In seinem
Leben allein brennt das Feuer, das sich aus sich selber nährt
und das darum des Schwertes nicht bedarf, das seiner Flamme
aus den Gehölzen der Welt Nahrung zubrächte. Dies Feuer
brennt in sich selber. Seine Strahlen, die in die Welt hinein
leuchten, erleuchten die Welt; ihm selber brauchen sie nicht
zu leuchten. Er weiß nichts von ihnen. Es brennt, schweigend
und ewig. Der Same des ewigen Lebens ist gepflanzt; so kann
es warten, daß er aufgehe. Von dem Baum, der aus ihm
wächst, weiß das Samenkorn nichts und wenn er die Welt
überschattete. Eines Tages wird aus den Früchten des Baums
ein Same kommen, der ihm gleicht. Gepriesen sei, der ewiges
Leben pflanzte in unsrer Mitte.