374
DRITTER TEIL: EINLEITUNG
Gott hat sie in der Offenbarung seiner Liebe in ihm erweckt;
als zündender Funke vom ewigen Licht fährt sie nun aus sei
nem Munde, der bereit ist, Gott in Versammlungen zu preisen.
Die göttliche Wahrheit verbirgt sich dem, der nur mit einer
Hand nach ihr langt, einerlei ob diese langende Hand die der
sich voraussetzungslos wähnenden, über den Dingen schwe
benden Sachlichkeit des Philosophen ist, oder die der erlebnis
stolz sich vor der Welt verschließenden Blindheit des Theo
logen. Sie will mit beiden Händen angefleht werden. Wer sie
mit dem doppelten Gebet des Gläubigen und des Ungläubigen
anruft, dem wird sie sich nicht versagen. Gott gibt von seiner
Weisheit diesem wie jenem, dem Glauben wie dem Unglauben,
aber beiden nur, wenn ihr‘Gebet vereint vor ihn kommt. Es
ist der gleiche Mensch, der doch mit zwiefältiger Bitte kommt
und mit zwiefachem Dank, ungläubiges Welt- und gläubiges
Gotteskind in einem, treten muß vor Ihn, der von seiner Weis
heit verschenkt so an Fleisch und Blut wie denen die ihn
fürchten.