ZWEITER TEIL: ERSTES BUCH
sei. Im »Hier«, das im »Dies« steckt, ist also der Raum gesetzt
als die allgemeine Bedingung, unter der das Ding, bisher nur
als ein Etwas bestimmt, zu suchen ist. Zu suchen, nicht schon
gefunden. Es ist noch fraglich, »was« es sei. Erst ‘der unbe
stimmte Artikel gibt auf dies Was die Antwort, daß es sich um
»einen« Vertreter der und der Gattung handle, und erst der
bestimmte Artikel drückt unter diesen großen Prozeß den
Stempel und bezeichnet ihn als vollzogen, »das« Ding als
erkannt. Im bestimmten Artikel aber, oder wie sonst die
Determination zum Ausdruck kommt, ist, wie sie mit dem
Dingwort stets nächstnachbarlich verschmolzen wird, das
Ding unmittelbar ergriffen; es ist nun als dieses einzelne
erkannt.
Wirklich als dieses Einzelne? Es war ja nur als ein Ver
treter einer Gattung erkannt und der Wirklichkeit der Eigen
schaften gegenüber eine dunkle Abstraktion. Wie wenig es
an sich Individuum ist, wird klar, wenn wir nur einmal an den
Eigennamen denken. Es ist nicht Individuum. Um es, trotz
des auf seinem Herweg beobachteten, höchst verdächtigen
Vorsprechens bei der Gattung, dennoch zu werden, muß es
sich als Glied einer Mehrheit legitimieren. Erst die Vielheit
gibt allen ihren Gliedern das Recht, sich als Individuen, als
Einzelheiten zu fühlen; sind sie es nicht an sich, wie das im
Eigennamen bezeichnete singulare Individuum, so doch gegen
über der Vielheit.
Das einzelne, durch den bestimmten Artikel festgelegte
Ding kann nun also endlich mit Ruhe als Gegenstand bezeich
net werden. Es »steht« jetzt auf eigenen Füßen einem etwaigen
Schöpfer »gegen«=über da, ein bestimmtes, bejahtes Ding im
unendlichen Raum des Erkennens oder der Schöpfung. Daß
es als »Gegenstand« zur Ruhe kommt, wird auch daran deut
lich, daß es als solcher, als »Objekt«, seine Stelle im Satz
bekommt. Es geht nichts von ihm aus, denn dazu müßte es
sich selbst verneinen, wäre also nicht ruhiges, frei in seiner
Bejahtheit dastehendes Ding. Nur als Objekt durchwandert
es die »Fälle«; im Nominativ eines passivischen Satzes ist es