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ZWEITER TEIL: ERSTES BUCH
Hund sowohl als Subjekt wie als Objekt, meinen kann. Wir
suchen hier zunächst das Stammwort, das aus dem unhör
baren UrGa in die hörbare Wirklichkeit der Sprache hinüber
führt; aus dem UrGa zunächst, denn wir befinden uns hier im
Bereiche der Schöpfung, die als eine Bewegung von Gott nach
der Welt hin durch die Art der göttlichen Aktivität, nicht der
weltlichen Passivität, gekennzeichnet ist, also durch das Ja.
Die Bejahung stellt ein So frei ins Unendliche hin. Ein
solches freies So wird nicht veranschaulicht durch ein Sub
stantiv, das selber ja erst der Bestimmung seines Wie bedarf
und ohne diese gestaltloses »Ding an sich« ist. Das So meint
die Beantwortung der Frage nach dem — Wie. Das Wie aber
fragt nach einem Adjektiv und zwar nach einem Adjektiv in
der grammatischen Form, wo es nur Adjektiv, nur Aussage
und sonst nichts sein kann; das Wort »hohes« kann sowohl in
der Verbindung »ein hohes Gebäude« wie »Hohes muß
erniedert werden« stehen; »hoch« kann nur adjektivisch ge
braucht werden; das Prädikativum ist also die spezifische
Gestalt des Adjektivs, und, wie wir schon im ersten Teil bei
läufig ausführten, die zum UrGa gehörige Wortform. Welches
bestimmte Wort wird nun in dieser Form des prädikativischen
Adjektivs die Lautbarmachung des Urworts als Stammwort
übernehmen? Welches Wort bedeutet in dieser Form eine
Bejahung schlechtweg? Von selber sind hier ausgeschlossen
alle Worte, die auf anschauliche Eigenschaften gehen. Denn
anschauliche Eigenschaften bejahen sich nur durch gleich
zeitige unendliche Verneinung, also im Und von So und Nicht-
anders. Dies verhält sich anders bei den Eigenschaften, die
eine Bewertung ausdrücken. Während, um gelb zu bejahen,
nicht etwa bloß blau, sondern alle Farben des Regenbogens,
die ganze reiche Mannigfaltigkeit der wahrgenommenen, die
Unendlichkeit der jemals wahrnehmbaren Farben verneint
werden müssen, müßte bei einer bewertenden Eigenschaft,
etwa bei »schön«, höchstens der konträre Gegensatz verneint
werden, der doch selber wieder nur durch Verneinung, näm
lich des Schönen, zu bestimmen wäre, — ein Kreislauf, den