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um, sagte der Vater, geh deiner Wege." — „Ach! ich seh
nach meinem Täubchen, das sitzt auf dem Dach, und will mir
Ade sagen." — „Du Narr, sagte die Mutter, das ist dm
Täubchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schorn
stein oben scheint." Hänsel aber zerbröckelte all sein Brot,
-und warf die Bröcklein auf den Weg.
Die Mutter führte sie noch tiefer in den Wald hinein,
wo sie ihr Lebtag nicht gewesen waren, da sollten sie wieder
bei einem großen Feuer sitzen und schlafen, und Abends woll
ten die Eltern kommen und sie abholen. Zu Mittag theilte
Grethel ihr Brot mit Hänsel, weil der seins all auf den Weg
gestreut hatte, aber der Mittag vergieng und der Abend ver-
gieng, und niemand kam zu den armen Kindern. Hansel trö
stete die Grethel und sagte: „wart, wenn der Mond auf
geht, dann seh ich die Bröcklein Brot, die ich ausgestreut ha
be, die zeigen uns den Weg nach Haus." Der Mond gieng
auf, wie aber Hänsel nach den Bröcklein sah, da waren sie
weg, die viel tausend Vöglein in dem Wald, die hatten st
gefunden und aufgepickt. Hansel meinte doch den Weg nach
Haus zu finden und zog die Grethel mit sich, aber sie verirr
ten sich bald in der großen Wildniß, und giengen die Nacht
und den ganzen Tag, da schliefen sie vor Müdigkeit ein,
Dann giengen sie noch einen Tag, aber kamen nicht aus den
Wald heraus, und waren so hungrig, denn sie hatten nichts