Full text: Kinder- und Hausmärchen

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,was sollen wir ihm schenken, weil es so unartig ist, und 
-in böses neidisches Herz hat, das niemand etwas gönnt!', 
Oer erste sprach: „ich schenk ihm, daß es jeden Lag häßli 
cher wird." Der zweite sprach: „ich schenk ihm, daß ihm 
jedem Wort, das es spricht, eine Kröte aus dem Mund 
springt." Der dritte sprach: „ich schenk ihm, daß es eines 
unglücklichen Todes stirbt.". Das Mädchen suchte draußen 
nach Erdbeeren, als es aber keine fand, gieng es verdrießlich 
nach Haus. Und wie es den Mund aufthät und seiner Mutter 
erzählen wollte, was ihm im Walde begegnet war, da sprang 
ihm bei jedem Wort eine Kröte aus dem Mund, so daß alle 
einen Abscheu vor ihm bekamen. 
Nun ärgerte sich die Stiefmutter noch viel mehr und 
dachte nur darauf, wie sie der Tochter des Mannes alles 
Herzeleid anthun wollte, die doch alle Tage an Schönheit zu 
nahm. Endlich nahm sie einen Kessel, setzte ihn zum Feuer 
und sott Garn darin. Als es gesotten war, gab sie es dem 
armen Mädchen und eine Axt dazu, damit sollte es auf den 
gefrorenen Fluß gehen, ein Eisloch hauen, und das Garn 
schlittern. Nun war es gehorsam, gieng hin, und haute ein 
Loch, und mitten im Hauen kam ein prächtiger Wagen herge 
fahren, worin der König saß. Der hielt still und fragte: 
„mein Kind, was machst du da?" „Ich bin ein armes 
Mädchen und schlittere Garn." Da wurde der König mittet-
	        

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