75
,was sollen wir ihm schenken, weil es so unartig ist, und
-in böses neidisches Herz hat, das niemand etwas gönnt!',
Oer erste sprach: „ich schenk ihm, daß es jeden Lag häßli
cher wird." Der zweite sprach: „ich schenk ihm, daß ihm
jedem Wort, das es spricht, eine Kröte aus dem Mund
springt." Der dritte sprach: „ich schenk ihm, daß es eines
unglücklichen Todes stirbt.". Das Mädchen suchte draußen
nach Erdbeeren, als es aber keine fand, gieng es verdrießlich
nach Haus. Und wie es den Mund aufthät und seiner Mutter
erzählen wollte, was ihm im Walde begegnet war, da sprang
ihm bei jedem Wort eine Kröte aus dem Mund, so daß alle
einen Abscheu vor ihm bekamen.
Nun ärgerte sich die Stiefmutter noch viel mehr und
dachte nur darauf, wie sie der Tochter des Mannes alles
Herzeleid anthun wollte, die doch alle Tage an Schönheit zu
nahm. Endlich nahm sie einen Kessel, setzte ihn zum Feuer
und sott Garn darin. Als es gesotten war, gab sie es dem
armen Mädchen und eine Axt dazu, damit sollte es auf den
gefrorenen Fluß gehen, ein Eisloch hauen, und das Garn
schlittern. Nun war es gehorsam, gieng hin, und haute ein
Loch, und mitten im Hauen kam ein prächtiger Wagen herge
fahren, worin der König saß. Der hielt still und fragte:
„mein Kind, was machst du da?" „Ich bin ein armes
Mädchen und schlittere Garn." Da wurde der König mittet-