Full text: Kinder- und Hausmärchen

73 
die Bank am Ofen, da wollte es sich warmen und sein Früh 
stück essen. Die Haule-Männerchen sprachen: „gieb uns auch 
etwas davon." „Gern," sprach es, theilte sein Stückchen 
Brot entzwei, und gab ihnen die Hälfte. Sie sprachen: „was 
willst du zur Winterzeit in deinem Kleidchen hier im Wald?" 
„Ach, antwortete es, ich soll ein Körbchen voll Erdbeeren su 
chen, und darf nicht eher nach Haus kommen, als bis ich es 
mitbringe." Als es nun sein Brot gegessen, gaben sie ihm 
einen Besen und sprachen: „damit kehre an der Hinterthüre 
den Schnee weg." Wie es aber draußen war, sprachen die 
drei Männerchen untereinander: „was sollen wir ihm schen 
ken, weil es so artig und gut ist, und sein Brot mit uns ge 
theilt hat?" Da sagte der erste: „ich schenke ihm, daß es 
jeden Tag schöner wird." Der zweite sprach: „ich schenk ihm, 
daß die Goldstücke ihm aus dem Mund fallen, so oft es ein 
Wort spricht." Der dritte sprach: „ich schenk ihm, daß ein 
König kommt und es zu seiner Gemahlin macht." 
Das Mädchen aber kehrte mit dem Besen der Haule, 
Männerchen den Schnee hinter dem kleinen Hause weg, und 
fand darunter alles roth von schönen, reifen Erdbeeren. Da 
rafte es in einer Freude sein Körbchen voll, dankte den klei 
nen Männern, nahm Abschied von ihnen und lief nach Haus, 
und wollte es der SLLefmuLLer bringen. Und wie es eintrat 
und „guten Abend" sagte, siel schon ein Goldstück ihm aus
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.