36
köstlichste, was je in Gold ist gebildet worden." Sie wollte
alles herauf gebracht haben, aber er sprach: „dazu gehören
viele Tage, so groß ist die Menge, und so viel Säle um es 1
aufzustellen, als ein großes Haus nicht hat." Da ward ihre (
Neugierde und Lust immer mehr angeregt, so daß sie endlich ^
sagte: „ führe mich hin zu dem Schiff, ich will selbst hingehen j
und deines Herrn Schatze betrachten." t
Da führte sie der getreue Johannes freudig zu dem Schiffe
hin, und der König, als er sie erblickte, meinte nicht anders, ,
als das Herz wollte ihm zerspringen, und nur mit großer
Mühe konnte er sich zurückhalten. Nun stieg sie in das Schiff .
und der König führte sie hinein, der getreue Johannes aber ;
blieb zurück bei dem Steuermann, und hieß das Schiff absto- ,
ßen: „spanne alle Segel auf, daß es fortfliegt, wie der Vo- :
gel in der Luft." Der König aber zeigte ihr drinnen das
goldene Geschirr, jedes einzeln, die Schüsseln, Becher, Näpfe,
die Vogel, das Gewild und die wunderbaren Thiere, so gr'en-
gen viele Stunden herum, sie sah alles mit großer Freude
und merkte nicht, daß das Schiff dahin fuhr. Nachdem sie
das letzte betrachtet hatte, dankte sie dem Kaufmann und
wollte heim, aber als sie an des Schiffes Rand kam, sah sie,
daß es fern vom Land auf hohem Meere gieng, und mit vol-
len Segeln forteilte. „Ach, rief sie erschrocken, ich bin betro
gen , ich bin entführt und in die Gewalt eines Kaufmanns