Full text: Kinder- und Hausmärchen

wie er ihn in der Hand hielt, wünschte er sich ein Schloß mit 
Garten und Marstall, und kaum hatte er den Wunsch gesagt, 
so saß er in dem Schloß mit dem Garten und dem Marstall, 
und war alles so schön und prächtig, daß er sich nicht genug 
verwundern konnte. 
Nach einer Zeit zogen Kaufleute des Wegs vorbei. „Sehe 
einer, riefen sie, was da für ein herrliches Schloß steht, und 
das letztenmal, wie wir vorbeikamen, lag da noch schlechter 
Sand." Weil sie nun neugierig waren, gicngen sie hinein, 
und erkundigten sich bei dem Mann, wie er alles so geschwind 
hätte bauen können. Da sprach er: „das hab' ich nicht ge, 
than, sondern mein Wunderstein." — „Was ist das für ein 
Stein?" fragten sie. Da gieng er hin und holte ihn, und 
zeigte ihn den Kaufleuten. Die hatten große Lust dazu, und 
fragten, ob er nicht zu erhandeln wäre, auch boten sie ihm 
alle ihre schönen Waaren dafür. Dem Manne stachen die Waa 
ren in die Rügen, und weil das Herz unbeständig ist, ließ er 
sich bethören, und meinte, die schönen Waaren seyen mehr 
werth, als sein Wunderstein, und gab ihn hin. Kaum aber 
hatte er ihn aus den Händen gegeben, da war auch alles 
Glück dahin, und er saß auf einmal wieder in dem verschlos 
senen Kasten auf dem Fluß mit einem Krug Wasser und einem 
Laib Brot. Die treuen Thiere, Maus, Affe und Bär, wie 
sie sein Unglück sahen, kamen wieder, und wollten ihm hel
	        

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